Als Intendant des Leipziger Centraltheaters hat Sebastian Hartmann von Anfang an einen schweren Stand gehabt. Der Theaterregisseur gilt als einer der umstrittensten, aber auch modernsten deutschen Theatermacher. So ist beispielsweise seine Inszenierung von Sarah Kanes Stück Zerbombt vom Rechteinhaber verboten worden, weil sie nicht „im Sinne der Autorin“ gestaltet war. Aber Hartmann konnte auch Erfolge für sich verbuchen: jüngst ist seine Adaption von Lew Tolstois Mammutroman Krieg und Frieden zum Berliner Theatertreffen eingeladen worden.
Nach fünf Jahren endet in diesem Sommer die Intendanz Hartmanns in Leipzig. Bis dahin veranstaltet das Centraltheater die Leipziger Festspiele – ein viermonatiges Mammutprogramm aus Premieren, Konzerten, Diskussion und vielem mehr.
Kernstück der Festspiele ist eine blendend weiße Arena nach antikem Vorbild. Sie ist im Zuschauersaal des Theaters errichtet worden, also da, wo vorher die klassische Guckkastenbühne stand.
Im Interview erklärt Sebastian Hartmann, warum er sich für vier Monate Festspiele zum Abschied entschieden hat und warum das Ensemble mit ihm geht.