Stellen Sie sich vor, sie sehen die Theateradaption eines Dostojewskij-Romans. Alles läuft wie erwartet, doch auf einmal fangen die Schauspieler an, über Schopenhauer zu diskutieren. Sie bewerfen sich gegenseitig mit wilden Argumenten, vollziehen logische Stunts und diskutieren über die „Welt als Wille und Vorstellung“. So geschehen bei der Inszenierung Aufzeichnungen aus dem Kellerloch von Martin Laberenz.
Das Kennenlernen der Theorien steht dabei irgendwie nicht im Vordergrund, dazu wird einfach zu schnell zu viel geredet. Aber wenn Theater kein Theoriewissen vermitteln soll, wozu dann das Ganze?
Genau diese Frage haben wir versucht, mit Martin Laberenz zu klären. Er ist seit 2008 Regisseur am Centraltheater in Leipzig und hat dort unter anderem Dietmar Daths Streitschrift „Maschinenwinter“ auf die Bühne gebracht.
Was Theorie auf der Bühne bewirken soll, hat er im Gespräch erklärt: