Ende der 1950er Jahre als das Fernsehen als neues Massenmedium aufkam, schien das Ende des Kinos nahe. Oder Anfang der 1980er Jahre, als die ersten Videos entstanden.
Das Kino hat diese Umbrüche jedoch alle überlebt – wenngleich die Zuschauerzahlen immer ein Stück weit rückläufig sind, vor allem seit der Digitalisierung des Films und seitdem jeder daheim mittels LCD-Fernseher, Dolby-Surround-Anlage, DVDs und Blurays sein privates Heimkino bestücken kann. Dieser Umbruch, den wir seit einigen Jahren erleben, macht nicht nur der Kinoindustrie zu schaffen, er verändert auch unsere Wahrnehmung von Filmen auf fundamentale Art und Weise.
Das zumindest ist die These, die der Filmpublizist und Leiter der Oberhausener Kurzfilmtage, Lars Henrik Gass, in seinem neuen Buch vertritt. „Film und Kunst nach dem Kino“ heißt das Buch und Andreas Kötzing hat mit Lars Henrik Gass darüber gesprochen.