In der Pornokabine ist es dunkel, im Kino auch. Doch während das Filmerlebnis im Kino gemeinsam mit Freunden geteilt wird, ist der Pornokonsum meist ein Vergnügen ganz für sich allein. Die öffentliche Auseinandersetzung und die Diskussion um die gesellschaftliche Bedeutung sowie den Inhalt von Pornos finden bisher eher abseits der Mainstreamkultur statt.
Die Veranstalter des Filmfestivals GEGENkino möchten das ändern. Sie machen Pornographie zum Thema der diesjährigen Ausgabe des Filmfestivals.
Pornographie als Gesellschaftskritik
Der Großteil der Pornokonsumenten sind Männer. Die meisten Filme folgen dabei immer wieder demselben Strickmuster: Die Frau ist dem Mann unterwürfig und gefügig. Frau tut, was Mann verlangt.
Das kritisieren vor allem feministische Initiativen wie PorYes, die sich nicht generell gegen Pornographie, sondern viel mehr für eine „frauen,- männer,- und genderfreundliche Darstellung“ in Pornos einsetzen.
Pornographie als Kunstform
Die Veranstalter des Filmfestivals GEGENkino widmen sich in der Sektion „Vaginale“ (post-)feministischen Filmen, die vor allem von Regisseurinnen gedreht wurden. In der Podiumsdiskussion PussyPop soll es um Pornographie in Film und Gesellschaft gehen und in der Ausstellung all eyez on v können sich Besucher eine kuratierte Auswahl von künstlerischen Arbeiten zum Thema ansehen. Darüber hinaus gibt es unter anderem Performances und ein Stummfilmkonzert.
Noch bis zum 26. April 2015 präsentiert das Filmfestival Gegenkino in Leipzig verschiedene Veranstaltungen im Institut für Zukunft (IfZ), in der Schaubühne Lindenfels und im Luru Kino . Was die Besucher dort erwartet, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm mit André Kalnassy gesprochen. Er ist einer der Organisatoren des Filmfestivals GEGENkino.
Redaktion: Simone Müller