Morgens die Scheibe Salami aufs Brot, mittags Spaghetti Bolognese und abends auf dem Heimweg noch schnell eine Bratwurst. Zugegeben: Das kommt eher selten vor, trotzdem verzehrt jeder Deutsche durchschnittlich rund 60 kg Fleisch im Jahr.
Über die Auswirkungen dieses hohen Fleischkonsums machen sich nur die wenigsten Gedanken. Woher zum Beispiel kommt das Futtermittel für so viele Tiere?
Wie viel Wasser, das anderswo zum Trinken benötigt wird, braucht man zur Herstellung von 1 kg Fleisch? Diesen Fragen widmet sich der Fleischatlas 2013, den BUND, Heinrich-Böll-Stiftung und LeMonde Diplomatique herausgegeben haben.
Über den hohen Fleischkonsum in Deutschland und Vorschläge, wie sich dieser verringern ließe, sprechen wir mit Kathrin Birkel vom BUND.
Es wäre gut, wenn die wahren Kosten, die die Fleischproduktion versursacht, sich auch tatsächlich in dem Preis widerspiegeln würden. (Kathrin Birkel)
Der Deutsche Bauernverband reagierte umgehend auf die Ergebnisse des Fleischatlases und nannte ihn einseitig und dramatisierend.
Fleisch gehöre zu einer vollwertigen Ernährung, so Pressesprecher Michael Lohse im detektor.fm-Interview, und kritisierte den Bericht stark. Den Bürgern solle nicht vorgeschrieben werden, was sie essen sollen und welche Menge Fleisch verzerrt werden darf, um ein gutes Gewissen zu haben.
Unser Fleischkonsum hat mit dem Regenwald nichts zu tun. Sojabohnen, die wir als Eiweißfuttermittel importieren, können auf diesen Flächen […], nicht angebaut werden. (Michael Lohse)