Den Blick starr auf den Bildschirm gerichtet, die Hände verkrampft am Joystick, und es wird Fifa, Sims, Diablo oder World of Warcraft gespielt. Vor allem junge Menschen sitzen mitunter stundenlang vorm Computer und daddeln: keine verlorene Zeit, vermuten Forscher an der der Charité Berlin.
„Vielleicht auch angeborene Unterschiede“
Die Neurowissenschaftler attestieren den Computerspielern in einer ersten Hirnstrukturstudie, dass das Belohnungszentrum der Jugendlichen größer ist als bei Nicht-Spielern. Das Zentrum ist unter anderem für Begierde und Freude zuständig. Der Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung, also „Was war zuerst da: die Henne oder das Ei?“, soll aber noch besser geklärt werden. Dafür müssen Menschen, die sonst nie am Computer spielen, zwei Monate lang jeden Tag eine halbe Stunde zocken, wie es neudeutsch so schön heißt.
Vorher-Nachher Vergleich des Gehirns
Eine zweite bisher unveröffentliche Studie der Forscher zeigt zudem, dass Teile der so genannten grauen Zellen bei Vielspielern um einiges größer sind. Die grauen Zellen sind auch für strategisches Planen, Aufmerksamkeit oder Arbeitsgedächtnis zuständig. Simone Kühn will die Zusammenhänge klären und forscht dazu an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité Berlin.