Es ist die bislang größte Studie Deutschlands, die kommendes Jahr startet. Rund 200.000 Einwohner sollen medizinisch untersucht und zu ihren Lebensgewohnheiten befragt werden.
Dadurch will ein Netzwerk deutscher Forscher Erkenntnisse über chronische Krankheiten gewinnen. Wie beeinflusst etwa Rauchen die Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen oder Krebs? Welche Rolle spielen genetische Faktoren? Wie wirkt das soziale Umfeld auf chronische Krankheiten?
Zuerst werden Probanden aus Stichproben der Einwohnermeldeämter gebeten, sich an der Studie zu beteiligen. Die Freiwilligen erhalten Fragebögen über ihren Lebensstil, müssen Blutproben abgeben sowie Kognitions- und andere Tests durchführen.
Dann sollen die Teilnehmer in regelmäßgen Abständen untersucht und befragt werden. Die Studie wird sich über einen Zeitraum von 35 Jahren erstrecken. Doch schon während der Laufzeit sollen erste Ergebnisse präsentiert werden.
Neben Bund und Ländern sind die Helmholtz-Gemeinschaft, die Leibniz-Gemeinschaft und einige deutsche Universitäten beteiligt. Mit der Studie wollen die Forscher nicht nur über Krankheiten aufklären, sondern auch eine Basis für weitere Untersuchungen ermöglichen.
Rudolf Kaaks forscht am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg und ist Mitglied im wissenschaftlichen Vorstand der Nationalen Kohorte. In dem Projekt sieht er große Potentiale für zukünftige Studien – und spricht im Interview über Hintergründe und Ziele der Nationalen Kohorte.