Wer jemals ein Stückchen eigene Scholle beackert oder auch nur einen Balkonkasten bepflanzt hat, weiß: Nichts bleibt, wie es ist. Selbst im winzigsten Garten reiht sich ein Leben lang Veränderung an Veränderung. Genauso geht es auch berühmten Gärten und Parks. Manche verschwinden komplett. Sogar Weltwunder „wachsen sich raus“ – wie die Hängenden Gärten der Semiramis, von denen heute nur noch ein Mythos geblieben ist.
In 22 Etappen durch 2.500 Jahre Gartenkunst
Solchen verlorenen Gärten ist Antje Peters-Reimann auf der Spur. Die Gartenhistorikerin streift in ihrem Buch „Lost Gardens“ mal eben durch 2.500 Jahre Gartenkunst. Von den „Hängenden Gärten“ im Nahen Osten über „Indien an der Isar“, den Wintergarten des Märchenkönigs Ludwig II. von Bayern, hin zu den verschwundenen Zechengärten im Ruhrgebiet. Einige dieser Gärten sind ganz verschwunden, andere wurden wiederentdeckt und restauriert, und wieder andere haben als Abglanz der alten Pracht überdauert.
Erzählerin aus Leidenschaft
Antje Peters-Reimann ist studierte Historikerin und Gartenliebhaberin. Genauso wie Gartengeschichten auszugraben und die Fäden zur Zeitgeschichte zu entspinnen, ist es ihr Anliegen, diese Geschichten unterhaltsam mit anderen zu teilen — in Vorträgen, Führungen und Büchern. Und das tut sie seit Jahren mit großem Erfolg. „Lost Gardens“ ist schon das dritte ihrer Bücher, das mit dem Deutschen Gartenbuchpreis ausgezeichnet wurde. Und wer einmal im Monat Freude an einer Miniatur-Gartengeschichte hat, kann ihren Newsletter abonnieren und erfährt dann, von wem die Forsythie ihren Namen erhielt, wie die Blume auf den Hut und das Glück ins Kleeblatt kam.
Was ein mittelalterlicher Klostergarten in Köln mit Feng-Shui zu tun hat, wie ein Musikmanager einen Herrenhausgarten in Cornwall zum Garten-Mekka wiedererweckte und wie ein Kräutergarten Teil einer Vernichtungsmaschinerie wurde, sind einige Geschichten, die die Gartenhistorikerin in dieser Folge erzählt.
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