Blaue Latzhose und rote Gummistiefel sind das Markenzeichen der Journalistin, wenn sie neben einem Rasenexperten bäuchlings im Gras den Halmwuchs beobachtet, sich vom Pflanzendoktor ein Rezept für den Umgang mit Zimmerpflanzen geben lässt, oder im Gewächshaus einer Slow-Flower-Gärtnerin Schnittblumen im Winter pflückt. Dabei hat sie als politische Journalistin begonnen und Reportagen in Afghanistan und im Kosovo gemacht.
Pikarski und Platz
Die ersten Gartenfilme hat die Hobbygärtnerin zusammen mit dem Profi-Gärtner Gerald Pikarski gedreht. Die Zuschauer schrieben, wo ihnen der „Garten-Schuh“ drückte, die beiden fuhren als eine Art Garten-SEK hin, packten mit an und brachten Hänge und Beete zum Blühen. Nachdem Gerald Pikarski vor ein paar Jahren ausgestiegen ist, porträtiert Sabine Platz wechselnde Garten-Persönlichkeiten.
„Beutepflanzen“
Sabine Platz bezeichnet sich selbst als Late-Bloomerin, denn ihre Garten-Leidenschaft kam spät, aber heftig. Von kaum einem Dreh kommt sie ohne eine „Beutepflanze“ im Gepäck nach Hause. Einen Großteil ihres Honorars hat sie – nach eigenen Angaben – schon in ihrem Garten versenkt. Und viele dieser Beutepflanzen haben eine besondere Geschichte.
Eine dreifarbige Hortensie erinnert an eine überraschende Rettungsaktion, ein Feigenbaum an ein anrührendes Gartenvermächtnis und ein Jasmin an einen besonderen „Pikarski-Moment“ – Geschichten die in ihren „Dreiminütern“ im Fernsehen keinen Platz haben. Deshalb hat sie jetzt viele dieser Geschichten in ihrem Buch: „Im Garten. Zwischen Knolle und Kompost liegt das ganze Leben“ aufgeschrieben.
Wie aus der politischen Journalistin eine Gartenfilmerin wurde; welche „Beutepflanzen-Geschichten“ ihr besonders am Herzen liegen und wie politisch auch Gartenfilme sein können – erzählt sie in dieser Folge.
Hinweis: Das Interview mit Sabine Platz ist vor dem 24. Februar 2022 und dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine aufgezeichnet worden.