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Zeichnung von Michael Schwerdtfeger
Bild: Zeichnung von Michael Schwerdtfeger

Gartenradio | Michael Schwerdtfeger

Schwarze Farbe — bunter Hund

Dr. Michael Schwerdtfeger ist Kustos im Alten Botanischen Garten in Göttingen. Er malt und tätowiert mit Leidenschaft Blätter, Farne, Ähren oder Wildbienen auf und unter die Haut.

Kustos im Alten Botanischen Garten Göttingen

Es wird oft beklagt, dass es in der heutigen Zeit an Originalen mangelt. Wer sich unter Gärtnern und Gärtnerinnen, unter Biologen und Botanikerinnen, generell unter Naturfreunden tummelt, kann allerdings einen Mangel an Individualisten nicht bestätigen. Eine dieser schillernden Persönlichkeiten ist sicherlich Michael Schwerdtfeger, seit 30 Jahren das freundliche und kompetente Gesicht des Alten Botanischen Gartens in Göttingen — wie er sich selbst beschreibt.

Schwerdtfeger vermittelt Pflanzen-Wissen an der Georg-August-Universität, führt durch den Garten und motiviert seine zahlreichen ehrenamtlichen Helfer, die seit über zwanzig Jahren einen Großteil der Pflege dieser traditionsreichen Anlage übernehmen.

Stichhaltige Ausdrucksform

Neben der Botanik ist Zeichnen die zweite Leidenschaft des Kustos — natürlich botanische Motive wie Farne, Blätter, Spinnen oder Wildbienen. Auf einer Exkursion durch Costa Rica lernte der Biologe den Genipa americana kennen, einen Baum, aus dessen Früchten man Jagua herstellt. Dies wiederum ist eine Farbe, die „Tattoos auf Zeit“ ermöglicht und ihn so sehr faszinierte, dass er begann, nicht nur Papier, sondern auch menschliche Haut zu bemalen. Mittlerweile hat er den Stift gegen die Nadel getauscht und sticht auch permanente Tattoos.

Das ist wirklich ein Ritual, das man zelebrieren muss. Und es ist nicht ein beliebiger Scheiß.

Michael Schwerdtfeger

Michael SchwerdtfegerFoto: Heike Sicconi

Man könnte Michael Schwerdtfeger auch als Kustos der Tattoos bezeichnen. Unter dem Titel „Promoviert und Tätowiert“ hält er Vorträge über die Pflanzenfarbe Jagua. Auf Instagram veröffentlicht er unter dem Namen „Der Vollblutbiologe“ regelmäßig Bilder seiner Tattoos. Und ein Anruf oder eine Mail genügt, dann packt er seinen Tattoo-Koffer und kommt vorbei, um ein permanentes Tattoo zu stechen oder um auf einer Art Tattoo-Party eine Jagua-Session zu veranstalten — also von der Pflanzenfarbe zu erzählen und Schnupper-Tattoos auf Zeit zu malen. Den Kontakt findet man auf seiner Homepage.

Was der Genipa americana für ein Baum ist, warum er Jagua-Farbe nur zum Malen auf der Haut und niemals zum Stechen in die Haut verwenden würde, auf welchen Körperstellen botanische Motive besonders gut aussehen und ob es beim Tätowieren ein Gesundheitsrisiko gibt – das alles erzählt er in dieser Folge.

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