Bei harmlosen Krankheiten müssen wir Menschen nicht unbedingt sofort zum Arzt – oft helfen schon alte Hausmittel: Salbeitee gegen Halsschmerzen, Zwiebelsaft angeblich bei Erkältungen, Kamille gegen alles mögliche. Unser (Halb-)Wissen über Heilkräuter geben wir von Generation zu Generation weiter, manche Rezepte helfen besser, andere schlechter. Dass auch kranke Tiere sich selbst zu helfen wissen, ist dagegen noch nicht so gut erforscht.
Selbstheilendes Verhalten ist bei Tieren schwer nachzuweisen
Es gibt nur wenige klar belegte Beispiele, aber die sind verblüffend. Kranke Tiere suchen sich spezielle Nahrung oder halten ihren Lebensraum schon vorsorglich von Parasiten frei. Forscher haben derart raffiniertes Verhalten nicht nur bei den ohnehin als intelligent geltenden Menschenaffen beobachtet, sondern sogar bei kleinen Fruchtfliegen.
Was die verschiedenen Tiere genau tun, um gesund zu werden oder zu bleiben, ob diese Verhaltensweisen gelernt oder angeboren sind und ob wir Menschen von dem Wissen der Tiere profitieren können, darüber haben wir mit Barbara Fruth gesprochen. Sie ist Primatenforscherin am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig.