Würmer, Maden, Heuschrecken oder andere Insekten zu essen – das ist für die meisten Menschen eine ziemlich eklige Vorstellung. Bei uns gibt es sowas höchstens im Dschungelcamp, in vielen anderen Regionen der Welt sind Insekten dagegen gewöhnliche Nahrung. Unser Ekel lässt sich rational schwer begründen – aus wissenschaftlicher Sicht spricht wenig gegen Insekten als Nahrung. Ohnehin essen wir sie schon jetzt – oftmals aber unbewusst, denn im Getreide (und damit auch im Mehl) finden sich immer wieder Insekten-Reste.
Insekten bieten sich als Nahrung weltweit an
In früheren Zeiten waren Rezepte wie die Maikäfersuppe auch in Deutschland beliebt. Wenn die Erdbevölkerung weiter wächst und in Zukunft vielleicht 9 oder 10 Milliarden Menschen satt werden müssen, dann sollten wir unsere Nahrungsgewohnheiten ein wenig erweitern, findet die Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). In einer neuen Publikation macht sie sich dafür stark, dass weltweit mehr Insekten auf den Teller kommen. Zum Beispiel Grillen, Käfer oder Heuschrecken; gebraten, frittiert oder als Paste.
Welche Vorteile die Insektenzucht gegenüber der herkömmlichen Viehzucht hätte und wie gut sich Insekten überhaupt als Nahrung eignen, darüber haben wir mit Gunther Tschuch gesprochen, Insektenkundler an der Universität Halle (Saale).