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Resteverwertung
Sofie Anderson ist 25 und hat sich vor einem Jahr mit ihrem eigenen Label Anekdot selbstständig gemacht. Die Schwedin will eine Alternative zur seelenlosen, in Massen produzierten Mode anbieten. Das Besondere an ihren Bikiniteilen: Sie sind aus Stoffresten von hochwertigen Kleidungsherstellern gefertigt. Aktuell arbeitet sie mit übriggebliebenen Stoffresten von Speedo. Für Bikiniteile braucht Sofie nur kleine Stoffstücke, ideal um Reste zu verwerten. Und selbst das, was bei ihrer Arbeit von den Stoffen übrig bleibt, verarbeitet sie weiter – zu Haargummis zum Beispiel.
Bademode aus Geisterfischernetzen
Mauricio Palmer und seine Frau Sonja haben sich über den angeschwemmten Plastikmüll, den sie immer öfter am Strand gesehen haben, nicht einfach nur geärgert, sondern sich davon inspirieren lassen.
Wir haben gesehen in den letzten 20 Jahren, ich als Costa Ricaner besonders, wie sich unsere Strände geändert haben, wie viel Kunststoff, wie viel Plastik da rumliegt, wie viel Müll, und man denkt, vielleicht kann man diese Leidenschaft, die man für Strandmode hat, verbinden, um einen besseren Ort zu schaffen. – Mauricio Palmer
Das versuchen sie, indem sie besondere Badeanzüge und Bikinis anbieten – unter dem Namen Woodlike Ocean. Ihre Bikinis und Badeanzüge sind zu 100 Prozent aus recyceltem Plastikmüll aus unseren Meeren. Die Healthy-Sea-Initiative lässt an verschiedenen Orten in Europa von freiwilligen Tauchern Geisternetze vom Meeresgrund suchen, die dann in einer Fabrik in der Slowakei zu einem recycelten Garn verarbeitet werden. Econyl heißt das. Und das steckt in den Badeanzügen und Bikinis von Woodlike Ocean. Es gibt auch Badehosen für Männer aus recyceltem Plasik aus China von den Modelabels Dedicated oder Bleed zum Beispiel.
Bikinis von Omis gehäkelt
Eva Swoboda und Anna Berger haben die Häkelbikinis von Annas Mutter aus den 70er-Jahren so gut gefallen, dass sie mit ihrem Label EA Sea Wear auch welche herstellen wollten. Allerdings aus einem innovativen Kunststoffgarn, das schwimmtauglich ist und nicht aus der Form gerät beim Baden. Das Besondere: Sie lassen sie von Omis und Hausfrauen häkeln, die damit ihrem liebsten Hobby nachgehen und sich so zu ihrer Rente oder ihrem Haushaltsgeld etwas dazuverdienen können.
Juliane Neubauer über Ideen, wie Badeanzüge fairer hergestellt werden können.