Gretchen mittendrin
Mittlerweile ist es schon 50 Jahre her, dass sich weltweit eine Bürgerrechtsbewegung formiert hat, die ihre Rechte einforderte. Weil sie die gesellschaftlichen Bedingungen, das Schweigen über die Nazi-Vergangenheit und Kriege nicht mehr akzeptieren wollten, schlossen sich auch in Deutschland hunderte junge Menschen zusammen. Mit Protestmärschen, Rebellion und sexueller Revolution versetzten sie Deutschland in einen Ausnahmezustand. Mittendrin: Gretchen Dutschke-Klotz.
Es war ein harter Kampf, um aus einer autoritär strukturierten Gesellschaft in eine antiautoritäre demokratisierte Gesellschaft zu gelangen. Das haben wir geschafft. Perfekt ist es nicht. Es muss noch viel weiterentwickelt werden. Aber es ist ein Anfang. – Gretchen Dutschke-Klotz, Autorin
Die Suche nach einer Utopie
Als die damals 21-jährige Amerikanerin nach Deutschland kam, wollte sie ihre Deutsch- und Französisch-Kenntnisse verbessern. Außerdem war sie auf der Suche nach Abenteuer. Und das wurde ihr allemal geboten. Denn kurz nach ihrer Ankunft lernte sie viele Gleichgesinnte kennen, die die Hoffnung auf eine bessere Welt teilten. Einer von ihnen war Rudi Dutschke, den sie später geheiratet hat. Er gilt noch heute, Jahrzehnte nach seinem frühen Tod 1979 durch ein Attentat, als Galionsfigur der Bewegung.
Es ging in Deutschland und auch in Amerika um die bürgerliche Gesellschaft und eine Konformität, die einen gezwungen hat, sich anzupassen. – Gretchen Dutschke-Klotz
50 Jahre ist es nun her, dass eine ganze Generation ordentlich Staub aufgewirbelt hat. Mittlerweile ist Gretchen Dutschke-Klotz 76 Jahre alt und blickt auf diese Zeit zurück.
Ich glaube, dass Solidarität und das Gefühl, dass man zusammen etwas erreichen kann, nicht einfach verschwinden. – Gretchen Dutschke-Klotz
Worauf die 68er stolz sein dürfen und wie viel revolutionäres Potenzial in der heutigen Generation schlummert, das hat Gretchen Dutschke-Klotz detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop im Interview erzählt.
Redaktion: Marie Flohr