Der Begriff „Überwachung“ ist untrennbar mit dem Namen „Stasi“ verbunden. So wurde das Ministerium für Staatssicherheit in der ehemaligen DDR genannt. Dessen Überwachung betraf fast alle Bereiche des öffentlichen und des privaten Lebens. Je mehr Mitarbeiter, desto mehr Informationen.
Jegliches Verhalten, das der Regierung gefährlich werden könnte, sollte entdeckt werden. Die Verletzung der Menschen- und Persönlichkeitsrechte wurde dabei in Kauf genommen.
Es ist unfassbar, wie diese Verhöre stattgefunden haben. Noch unfassbarer ist, dass die Leute reihenweise bei der Stasi angerufen haben, um ihre Nachbarn dranzuhängen. – Andreas Ammer, Autor des Hörspiels
Augen und Ohren
Die Spitzel der Stasi waren überall und immer auf der Suche. Gehört eine Person etwa einer staatsfeindlichen Organisation an? Oder plant sie einen Fluchtversuch? Alle Auffälligkeiten wurden dokumentiert. Heute kann jeder bei der Stasiunterlagenbehörde eine Einsicht in seine eigene Akte bekommen.
Insgesamt existieren über 100 Regalkilometer Akten. Doch damit nicht genug: Die Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen (BStU) verzeichnet auch 2.820 Videos und 27.300 Tondokumente. Diese kann man auch in der Stasi-Mediathek einsehen.
Hörspiel aus Tonaufnahmen
Zur Produktion des Hörspiels „Sie sprechen mit der Stasi“ wurde dem Autor Zugang zu den Archiven der BStU gewährt. Es zeigt einen bisher nie dagewesenen hörbaren Eindruck von den Überwachungsmethoden der DDR. Zu hören sind Original-Aufnahmen von Anrufen und Verhören.
Wir können der Stasi wirklich bei der Arbeit zuhören, wie sie die Bürger der DDR systematisch einschüchtert. – Andreas Ammer
Andreas Ammer, der Autor des Hörspiels, hat mit detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser über das Hörspiel gesprochen.
Redaktion: Laura Pientka