Morgens vielleicht etwas länger schlafen, nicht im Regen zur Schule laufen müssen: Homeschooling kann schon den ein oder anderen Vorteil haben. Doch der Heimunterricht hat auch seine Tücken: kein Herumrennen in den Pausen, keine gemeinsamen Spiele mit den Freunden – dafür sieht man den ganzen Tag die eigene Mutter, den Vater oder einen Privatlehrer.
Heimunterricht: nur etwas für religiöse Fanatiker?
In den Medien ist dann häufig von religiösen Familien die Rede, wenn es um den Unterricht in den eigenen vier Wänden geht. Aber es sind nicht nur christiliche Fanatiker, die ihre Kinder aus der Schule nehmen wollen. Denn das Fernbleiben des Unterrichts kann aus unterschiedlichen Gründen gewünscht sein: seien es die „falschen“ Werte oder auch, dass das Kind in der Schule stark gemobbt wird.
Das neueste Beispiel für die Forderungen des Homeschooling ist die deutsche Familie Romeike: nachdem die Eltern mit ihrem Antrag auf Heimunterricht in Deutschland gescheitert waren, haben sie es mit einem Asyl-Antrag in den USA versucht. Dieser wurde zwar ebenso abgelehnt, allerdings darf die Familie trotzdem in Tenessee bleiben und dort ihre Kinder selbst unterrichten.
Wir haben mit Thomas Spiegler über die Vor- und Nachteile des Homeschooling gesprochen. Er ist Soziologe und Autor des Buches „Home Education in Deutschland. Hintergründe – Praxis – Entwicklung“.