Karl Lagerfeld – Aus dem Nordlicht wird „Logofeld“
Karl Lagerfeld und sein Werk sind das Thema einer Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn. Anhand von 126 Looks, dem persönlichen Schreibtisch Lagerfelds und zahlreichen Entwürfen rückt die Ausstellung das Schaffen des Designers – seine Mode – in den Mittelpunkt, obwohl Lagerfeld inzwischen auch Unternehmer, Fotograf und Karikaturist ist.
Der Designer sagt selbst über sich, dass er eigentlich mittlerweile „Logofeld“ ist, da er seine eigene Marke verkörpert. Aufgewachsen ist Lagerfeld in in Schleswig-Holstein. Da sein Vater die Kondensmilch „Glücksklee Milch“ vertrieb, wuchs er in wohlhabenden und gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Trotzdem beschreibt der erwachsene Lagerfeld in der Dokumentation zur Bonner Ausstellung, dass er es gehasst habe, ein Kind zu sein. Unmündig und nicht ernst genommen habe sich der Designer gefühlt.
Erfolgreich bei Chanel
Inzwischen muss sich der Designer um Anerkennung keine Gedanken mehr machen. Jährlich bringt er bis zu acht Kollektionen für Chanel heraus. Er entwirft auch für Fendi und seine eigene Modemarke. Und er ist ein popkulturelles Produkt geworden.
Die Ausstellung „Modemethode“ in Bonn greift auch die Anfänge des Modezars auf. Begrüßt werden die Zuschauer zu Beginn der Ausstellung von einer Nachbildung des gelben Mantels, mit dem für Lagerfeld alles begann. 1954 gewann er damit den Wettbewerb des Internationalen Wollsekretariats und konnte so sein erstes Engagement realisieren.
Immer noch aktiv
Auch heute noch, mit über 80 Jahren, erregt Karl Lagerfeld Aufmerksamkeit. Zum Beispiel, als er im März 2014 bei der Paris Fashion Week die Models seiner Kollektion durch eine fiktive Supermarkthalle laufen ließ, für die er eigens 500 Produkte erfinden ließ, inklusive Namensetiketten.
Einen Kindheitstraum erfüllte sich Karl Lagerfeld bei der Frankurter Allgemeinen Zeitung. Dort veröffentlicht der Designer regelmäßig politische Karikaturen.
Im Gespräch mit detektor.fm Moderatorin Maj Schweigler erklärt der Kurator der Ausstellung „Modemethode“ in Bonn, Rein Wolfs, die Hintergründe zur Ausstellung und die Bedeutung der Schau für die Stadt Bonn.
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Redaktion: Lisa Hänel und Friederike Zörner