Als wir träumten
Mit „Als wir träumten“ kommt diesen Donnerstag bereits der zweite deutsche Film in diesem jungen Jahr in die Kinos, der die Nachwendezeit thematisiert. Erst vor fünf Wochen sorgte „Wir sind jung. Wir sind stark.“ von Regisseur Burhan Qurbani für Aufmerksamkeit. Beiden Produktionen ist gemein, dass sie die Perspektivlosigkeit ostdeutscher Jugendlicher beleuchten, die im neuen vereinten Deutschland keinen Platz finden. Während es sich aber bei „Wir sind jung. Wir sind stark.“ mit der Verfilmung des Anschlags auf ein Asylbewerberheim in Rostock-Lichtenhagen um eine historische Nacherzählung handelt, ist Regisseur Andreas Dresen mit „Als wir träumten“ die Übersetzung des gleichnamigen Buches von Clemens Meyer gelungen.
Das Projekt ist vor allem deshalb so spannend, weil bei der Buchverfilmung vier Generationen beteiligt waren – sagt unsere Filmexpertin Anna Wollner. Der 37-jährige Meyer wendete sich mit Andreas Dresen an einen Regisseur, der bereits einige Erfahrungen mit der Umsetzung deutscher Geschichte mitbringt. Zudem ist der 84-jährige Wolfgang Kohlhaase für das Drehbuch verantwortlich, der schon zu DEFA-Zeiten Filmgeschichte schrieb. Und schließlich werden die fünf 17-jährigen Hauptprotagonisten von „Als wir träumten“ von einer Riege junger Schauspieler dargestellt, die in den 1990ern geboren wurden.
Meyer zeichnet in dem gleichnamigen Buch die Geschichte einer jugendlichen Clique der Nachwendezeit in Leipzig nach. Ihre sozialistische Prägung prallt dabei auf die neue Realität eines unbekannten Systems – die Energie entlädt sich kraft- und gewaltvoll. Anna Wollner hatte das Buch nicht zugesagt, die Verfilmung aber findet sie empfehlenswert.
American Sniper
Es ist der erfolgreichste US-amerikanische Kriegsfilm, der je gedreht wurde. Er wurde für sechs Oscars nominiert und hat am Montag bei der Verleihung in Los Angeles einen Oscar für den Tonschnitt bekommen. Nun kommt er auch in Deutschland in die Kinos: „American Sniper“.
In etwa zwei Stunden erzählt Regisseur Clint Eastwood hier die Geschichte von Chris Kyle, dem erfolgreichsten Scharfschützen des amerikanischen Militärs während des Irakkriegs. Auch hierbei handelt es sich um eine Buchverfilmung: Chris Kyle hat sein Leben als Soldat vor einigen Jahren autobiografisch verewigt. Kyle war in vier Einsätzen unterwegs, wobei er mindestens 160 Menschen im Irak tötete.
Für Anna Wollner keine gelungene Produktion. Der Kriegsfilm scheint unreflektiert und verliert sich am Ende in triefendem Pathos. Einem Western gleich schießt der Protagonist Chris Kyle ständig auf irgendwen: Die Guten sind die Amerikaner, die Schlechten die Iraker.
Asterix und Obelix
Für Cäsar ist das gallische Dorf von Asterix und Obelix noch immer ein Dorn im Auge des Römischen Reichs. Das gesamte Gebiet Galliens ist unter seiner Herrschaft, nur das kleine Dorf möchte sich dem Willen des Herrschers nicht beugen. Grund genug, mit einer neuen Offensive gegen die Einwohner vorzugehen. Cäsar hat sich aber in der neuesten Verfilmung der „Asterix und Obelix“-Reihe von seiner bisherigen Kriegsstrategie abgewendet. Nun möchte er den Galliern vorführen, welche Vorzüge sie im Römischen Reich hätten: An der Dorfgrenze wird eine römische Luxuswohnanlage errichtet. „Im Land der Götter“ müssen die Gallier beweisen, dass sie unabhängig vom Römischen Reich und von Gewinnsucht sind.
Nachdem die alten Animationsfilme von den französischen Spielfilmen mit Gérard Depardieu abgelöst wurden, verloren Asterix und Obelix ihr klassisches Gewand. Mit dem neuen Animationsfilm kehren die Macher zurück zu den Wurzeln der Geschichte. Und das findet auch Anna Wollner besser.
Noch mehr Informationen zu den Filmen gibt’s im Kino-Talk zwischen Jennifer Stange und unserer Kino-Expertin Anna Wollner.
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Die Trailer zu den neusten Kinofilmen:
Redaktion: Jenny Barke