Black Mass – Mafiaspiel ohne doppelten Boden
Johnny Depp wird böse, fett und ekelhaft. Mit Halbglatze, stahlblauen Augen und Kugelbauch verwandelt er sich in den Bostoner Gangster Whitey Bulger. Der tötet und foltert in seinem Viertel, während sein Bruder William Bulger im Senat von Massachusetts sitzt.
Angelehnt an reale Geschehnisse zeigt Scott Coopers „Black Mass“, wie nahe sich Mafia und Senat sein können und was eine buchstäbliche Familienbande miteinander verbindet.
Johnny Depp ist eigentlich noch das Beste an diesem Film. – Anna Wollner, Kinoredakteurin
American Ultra – Kiffender Loser wird Schläfer
Jesse Eisenberg spielt den Kiffer Mike, der in einem kleinen Laden Nachtdienst schiebt. Während er überlegt, wie und wann er seiner Freundin Phoebe (Kristen Stewart) am besten einen Antrag macht, weckt ein Codespruch den Killer in ihm. Denn der Kiffer Mike ist eigentlich ein Agent, den die CIA programmiert hat.
Die Story erinnert sehr an den ersten Jason-Bourne-Film mit Matt Damon, ein bisschen gepaart mit „Ananas Express“ von David Gordon Green. – Anna Wollner
Crimson Peak – Schmonzetten-Horror der C-Klasse
Außer ein paar gruseligen Momenten, in denen die Protagonistin Edith von Geistern heimgesucht wird, hat Guillermo del Toros Neuling offenbar nicht viel zu bieten. Crimson Peak kommt zwar wie ein Horrorfilm daher, ist aber eine Kostümage mit Familiengeheimnissen, die nur allzu durchsichtig sind.
Es ist ein Gruselfilm, aber eher ein Mädchengruselfilm. – Anna Wollner
Ein altes abgelegenes Schloss, dessen mysteriöser Besitzer und Mann Ediths sowie beschwörende Weissagungen ihrer Mutter bestätigen das Urteil nur.
Warum die drei Kinostarts in dieser Woche nicht überzeugen und was Filmliebhaber stattdessen anschauen sollten, darüber hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel mit Kinoredakteurin Anna Wollner gesprochen.
Redaktion: Sylvia Wendrock