BlacKkKlansman
Vor einigen Jahren wäre der neue Film von Spike Lee vielleicht kaum mehr als eine absurde Komödie gewesen. Im Jahr 2018 ist er hingegen ein politisches Statement.
Ron Stallworth, gespielt von John David Washington, ist der erste schwarze Polizist im Colorado Springs der 70er-Jahre. Und ausgerechnet er ermittelt dort gegen den Ku-Klux-Klan. Um sich trotz seiner Hautfarbe in die rassistische Organisation einzuschleusen, kreiert er mit seinem Kollegen Flip Zimmerman (Adam Driver) eine falsche Identität. Daraus resultiert folglich die wohl wahnwitzigste Undercover-Ermittlung der Polizeigeschichte.
Es ist ein wahnsinnig guter und vor allem ein wahnsinnig wichtiger Film, den Spike Lee hier präsentiert. […] Das Thema, das ‚BlackkKlansman‘ verhandelt, geht uns alle an, obwohl es ja eigentlich ein historischer Film ist. – Anna Wollner
Der Film basiert zwar auf der autobiographischen Geschichte des echten Ron Stallworth. Dennoch geht es auch um die aktuellen Ereignisse in den USA.
Gundermann
Über zehn Jahre hat der Regisseur Andreas Dresen an seinem Film über den DDR-Liedermacher Gerhard Gundermann gearbeitet. Der Film erzählt die Geschichte eines Sozialisten, der im real existierenden Sozialismus aneckt. Als Inoffizieller Mitarbeiter des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit verrät er seine Freunde und wird später selbst bespitzelt. Gundermanns Geschichte beginnt 1975 mit den Auftritten seiner Band aus dem Lausitzer Tagebau, in dem er als Baggerfahrer arbeitet. Gleichzeitig zeigt das Drama Gundermann nach der Wiedervereinigung, als der Liedermacher aufgrund seiner Stasi-Tätigkeiten an sich selbst zweifelt.
‚Gundermann‘ ist ein Film, der so viel über die DDR erzählt anhand dieser vielschichtigen und auch umstrittenen Figur. Denn Gundermann war nicht nur Liedermacher und Baggerfahrer. Er war vor allem Poet, Familienvater und eben auch Stasi-Spitzel. – Anna Wollner
Über „BlacKkKlansman“ und „Gundermann“ hat detektor.fm-Modertorin Eva Morlang mit der Filmkritikerin Anna Wollner gesprochen.