Doctor Strange
In Marvels neuster Comicverfilmung „Doctor Strange“ verliert der bekannte Chirurg Stephen Strange seine Fingerfertigkeit und lernt kurzerhand auf Magier um. Kurz darauf muss sich Strange mit dem anderen Magier Kaecilius auseinandersetzen.
Die Verfilmung von Doctor Strange (Benedict Cumberbatch) präsentiert sich visuell sehr eindrucksvoll. Doch bereits im Vorfeld hagelte es Kritik wegen Whitewashing, also dem Casten von weißen Schauspielern anstelle von farbigen. Denn unter anderem wurde Tilda Swanson für die Rolle des obersten Zauberers Ancient One gecastet anstelle eines tibetischen Mannes (wie im Comic). Eine Kritik, die die Schauspieler nicht teilen, und die Entscheidung als eine Verbesserung von problematischen Klischees in der Vorlage ansehen.
So gelungen, dass ich sagen würde: Es ist nach „Deadpool“ die beste Comicverfilmung des Jahres! – Anna Wollner
Girl on the Train
Die Story von „Girl on the Train“: Rachel hat fast alles verloren. Ihre Ehe ist vorbei, der Job weg und sie selbst ist zur Alkoholikerin geworden. Jeden Tag fährt sie mit dem Pendlerzug an Häusern vorbei und fantasiert über einen Mann und eine Frau, die in einem der Traumhäuser leben. Eines Tages verschwindet die Frau. Rachel meldet sich bei der Polizei und gerät nun selbst unter Verdacht. Die Verdächtigungen machen ihr zu schaffen; sie verliert sich immer weiter in einem Geflecht aus Träumen und Wahnvorstellungen.
„Girl on the Train“ basiert auf dem Bestseller-Thriller von Paula Hawkins, der 2015 erschienen ist.
Es ist mehr so ein bisschen „Desperate Housewives“ meets „Gone Girl“ als irgendwas auch nur annährend mit Hitchcock. – Anna Wollner
Kubo – der tapfere Samurai
Der junge Kubo lebt mit seiner Mutter und erzählt gerne Geschichten über seinen Vater und seine Abenteuer. Irgendwann taucht ein alter, rachsüchtiger Geist auf, und Kubo muss feststellen, dass seine Geschichten realer sind, als er dachte. Gemeinsam mit seinen beiden Gefährten muss er losziehen, um dem Geist das Handwerk zu legen.
„Kubo – der tapfere Samurai“ ist der längste Film, der bisher im Stopp-Animationsverfahren gedreht wurde. Er hebt sich schon optisch von anderen modernen Animationsfilmen ab.
Also von den Animationsfilmen, die es dieses Jahr gab, sticht der hier einfach durch sein visuelles Erlebnis heraus. – Anna Wollner
Nirgendwo
Kurz vor Abschluss seines BWL-Studiums erhält Danny die Nachricht, dass sein Vater gestorben ist. Er geht zurück in die Kleinstadt, die er nach dem Abitur verlassen hat. Dort bandelt er wieder mit seiner alten Jugendliebe Saskia an. Doch was will er vom Leben? Nicht nur ihn plagen Zukunftsängste, auch seine alten Freunde sind zerrissen zwischen ihren Träumen und den elterlichen Erwartungen.
„Nirgendwo“ ist ein Film über die Planlosigkeit und Sorgen der heutigen Generation und Mathias Startes Kinofilmdebüt.
So die Zielgruppe: ‚Ich bin jetzt gerade mit der Schule fertig und fang jetzt an zu studieren‘. – Anna Wollner
Lotte
Die pampige Krankenschwester Lotte hält es nie lange bei einem Mann oder in einer Wohnung aus. Irgendwann folgt ihr plötzlich die junge Greta und stellt sich als ihre Tochter vor. Gemeinsam ziehen sie durch Berlins Clubs und Greta muss feststellen, dass die rülpsende und rauchende Lotte nicht gerade ein sonderlich gutes Vorbild ist.
Karin Hanczewski spielt die pampige Lotte in Julius Schultheiß‘ Tragikomödie, der zur Finanzierung seines Werks auf seinen Bausparvertrag und Crowdfunding zurückgreifen musste. Mit minimalem Budget hängt so auch Hanczewiskis Gage vom Gewinn ab, den „Lotte“ in den deutschen Kinos einfahren wird.
Ein Stimmungsbild nach dem Motto: ‚Ich kann mit 32 auch noch nicht wissen, was ich mit meinem Leben will.‘ Der reifere Film als „Nirgendwo“. – Anna Wollner
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Lucas Kreling erklärt Anna Wollner, warum sie die Vorwürfe des „Whitewashing“ bei „Doctor Strange“ nicht überzeugen, „Girl on the Train“ auch nicht überzeugt und was sie an den anderen Filmen gemocht oder gestört hat.
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