Eden – vom Aufstieg der französischen House-Szene
Jahrzehntelang haben sich Menschen für ihre Jugendsünden gerechtfertigt mit einem lapidaren „Das waren die Sechziger / Siebziger / Achtziger“. Nun beginnt eine neue Ära – und man hört erstmals den Satz „Das waren die Neunziger!“ vollkommen selbstverständlich.
Was das bedeutet: nicht immer Gutes. Doch für Freunde elektronischer Musik begann hier eine Ära: der Aufstieg der französischen House-Szene. Eden ist ein Portrait dieser Szene. Und ein sehr dichtes noch dazu. Es spielt im pulsierenden Paris der frühen 90er und lässt einen den Aufstieg des „French Touch“ miterleben.
Schon der Soundtrack (hier eine Spotify-Playlist) dürfte im Kinosaal für den einen oder anderen ekstatischen Moment sorgen.
Ich bin totaler Musik-Idiot, hab mich aber unglaublich wohl gefühlt in diesem Film.
The Voices
Ein Mann kommt aus der Psychiatrie. Es gibt sprechende Hunde und Katzen. Und der Mann wird rückfällig. Am Ende ist eine Frau tot.
Klingt wie ein Horrorfilm. Ist vom Prinzip her eigentlich auch der Stoff dafür. Faktisch ist „The Voices“ aber irgendwie mehr eine Satire.
Man beobachtet eine bitterböse Komödie, ertappt sich über lange Zeit bei großer Sympathie mit einem Serienmörder – ein Film, auf den man sich einlassen muss, der dann aber sehr viel Spaß macht.
Das ist eigentlich eine Mischung aus Doktor Dooittle und Hannibal Lector.
The Gunmen
Geht es ordentlich zur Sache. Sean Penn versucht, mit Mitte 50 nochmal im Action-Bereich durchzustarten. Er spielt einen ehemaligen Söldner, muss sich mit den Dämonen aus seiner Vergangenheit auseinandersetzen – es folgt noch eine Verfolgungsjagd durch ganz Europa. Ein Finale in einer Stierkampf-Arena.
Anna Wollner hat, gelinde gesagt, Zweifel, ob das Ticket hierfür lohnt.
Ein unglaublich brutaler Film. Und ein unglaublich schlechter Film.
Das ausführliche Gespräch mit Kino-Expertin Anna Wollner über die drei Filme gibt es hier zum Anhören: