Independence Day 2 – Katastrophen und Militärpropaganda
Der „Master of Desaster“ Roland Emmerich versucht mit dieser Fortsetzung, seine alte Erfolgsformel von Aliens und Kampfjets zu wiederholen. Der Film spielt 20 Jahre nach dem Original und erfreut Fans durch bekannte Gesichter wie Jeff Goldblum oder Bill Pullham.
Abgesehen von dem obligatorischen amerikanischen Schönling in Form von Liam Hemsworth bleibt der Rest eher beim Alten: viele Explosionen, die sehr patriotischen Vereinigten Staaten gegen die bösen Außerirdischen und ein Mann, der von einem Alien „besetzt“ wird. Nur ist alles irgendwie noch bombastischer.
Er macht eigentlich genau das Gleiche, was der erste Film schon gemacht hat. – Anna Wollner, Kino-Expertin
Übrigens: Nähere Informationen über den Film konnte man anfangs nur erhalten, wenn man auf dessen futuristischer Webseite dem US-Militär Zugriff auf sein Facebook-Profil erlaubte.
Toni Erdmann – Ungewöhnliche Erziehungsmaßnahme
In Cannes haben sich die Kritiker mit Lobreden für den Film von Maren Ades überschlagen, jetzt kommt ihr Werk auch in unsere Kinos.“Toni Erdmann“ porträtiert die Beziehung zwischen Vater und erwachsener Tochter. Er besucht sie in Bukarest und ist schockiert, wie kapitalistisch-kühl sie geworden ist. Für ihn als Alt-Hippie ist das natürlich untragbar.
Mein ultimatives Urteil: Meisterwerk. – Anna Wollner
Daraufhin verkleidet er sich als sein nerviges Alter Ego Toni, um seiner nüchternen Tochter ein Schnippchen zu schlagen. Gleichzeitig ist das aber auch ein verzweifelter Versuch, ihr wieder näherzukommen.
Deutschland. Dein Selbstporträt – Heile, heile Welt
Sönke Wortmann hat Deutsche aufgefordert, am 20. Juni 2015 etwas aus ihrem Leben zu filmen. Der Regisseur hat sich bei diesem Projekt an dem Vorbild „A Day in the life“ von Ridley Scott orientiert. Aus den Amateur-Schnipseln ist dann diese Filmcollage entstanden. Dem glorifizierenden Trailer nach zu urteilen, springt sie nach Ende der EM rechtzeitig ein, um die Sehnsucht nach Nationalstolz und einem heilen „Wir“-Gefühl zu stillen.
Unfassbar ernüchternd. Ich hatte das Gefühl, ich lebe in einem anderen Land. – Anna Wollner
Über die drei Filme, Lachtränen und ein überraschend biederes Porträt hat Anna Wollner mit detektor.fm-Moderator Alexander Hertel gesprochen.
Hier die Trailer zu den Filmen anschauen:
Redaktion: Natalie Meinert