Ich – Einfach unverbesserlich 3
Die Minions, die lustigen Wesen mit der Fantasiesprache sind zurück auf der Kinoleinwand. Nach zwei Vorgängern und einem eigenen Minions-Film folgt nun „Ich – Einfach unverbesserlich 3“. Der ehemalige Oberschurke Gru kommt nicht nur wunderbar mit seinen drei Adoptivtöchtern zurecht, sondern hat mittlerweile auch noch eine tolle Freundin.
Wer jetzt denkt, dass damit alles erzählt ist, hat sich getäuscht. Der Animationsfilm von Universal zaubert auch diesmal wieder eine verrückte Handlung aus dem Ärmel. Denn Grus blond gelockter Zwillingsbruder Dru taucht plötzlich in „Ich – Einfach unverbesserlich 3“ auf. Der jagt seinen ungleichen Bruder vom beschaulichen Leben daheim wieder zurück zur guten alten Verbrecherjagd.
Warum sieht der böse Gegenspieler aus wie ein 80er-Jahre-Boybandmitglied? Und warum kündigen die Minions ihrem Boss die Gefolgschaft und landen im Gefängnis? Man muss es nicht immer unbedingt nachvollziehen.
Es ist zwar alles liebevoll animiert, aber es ist unglaublich überfrachtet und deswegen auch schon langweilig, weil bei weitem nicht jeder Gag zündet und der Drops hier mit den Minions fast schon gelutscht ist. – Anna Wollner, Kinokritikerin
Die Erfindung der Wahrheit
Sehr viel ernster und seriöser geht es bei „Die Erfindung der Wahrheit“ zu. Das Politdrama von Regisseur John Madden („Shakespeare in Love“, „The Best Exotic Marigold Hotel“) handelt von der Einführung eines Gesetzes zur stärkeren Kontrolle privaten Waffenbesitzes in den USA. Aktueller könnte das Thema kaum sein.
Elizabeth Sloane, gespielt von Jessica Chastain, ist eine skrupellose und soziopathische Manipulatorin. Die Handlung dreht sich um eine Anhörung, bei der Elizabeth Sloane selbst vorgeladen ist, um sich Fragen über mögliche Verletzungen der Senatsethikregeln zu stellen. Der Rest sind Rückblenden, Erzählungen, Erinnerungen. Ein Schachspiel aus Korruption, Politik und Machtspielchen.
Dieser Film verkommt so ein bisschen zur One-Woman-Show, aber es ist eine Show, der ich sehr gerne zugeguckt habe. – Anna Wollner
Ihre beste Stunde
Ein Film im Film – so könnte man „Ihre beste Stunde“ vielleicht am besten beschreiben. Denn die Handlung spielt in Großbritannien und ist um den Dreh eines Propagandafilms während des Zweiten Weltkrieges herum gestrickt. Dieser Film soll die Moral stärken und der Bevölkerung wieder Mut machen.
Damit sich auch Frauen angesprochen fühlen und in die Kinos strömen, wird die Sekretärin Catrin Cole (Gemma Arterton) engagiert. Sie soll sogenannten „Schmalz“ in den Film einfließen lassen. „Schmalz“ bedeutet Kitsch, Romantik und jede Menge Gefühle. Alles, was man damals eben als typisch weiblich abgetan hat. Aber es geht nicht nur um Emanzipation, sondern auch um den Krieg, die Bomben über London und natürlich gibt es auch hier eine Liebesgeschichte.
Das Ganze ist dann schon relativ opulent, aber auch ein bisschen schmalzig inszeniert. – Anna Wollner
Film-Kritikerin Anna Wollner hat mit detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser über die Neustarts gesprochen.
Redaktion: Josefine Farkas