Die Mumie
„Die Mumie“ sollte kaum einem unbekannt sein. Denn dieses ist nicht das erste Jahr, in dem sie auf die Leinwand kommt. Die erste Version ist von 1932 und gilt als Klassiker unter den Gruselfilmen. Trotzdem gibt es einen großen Unterschied: Die Mumie ist dieses Mal eine Frau.
Eine ägyptische Prinzessin hat in ihrer Machtgier ihren eigenen Vater ermordet. Dafür ist sie lebendig mumifiziert und tief unter die Erde verbannt worden. Als sie 2.000 Jahre später unwissentlich befreit wird, ist sie voller Bosheit, Wut und einer unvorstellbaren Macht.
Hollywood Universal Studios plant die eigenen Monster-Klassiker neu zu verfilmen. Den Auftakt machte „Dracula Untold“ (2014), jetzt folgt eine Neuauflage der Mumie und geplant sind weitere Filme wie „Der Unsichtbare“.
Wenn das alles so wird wie ‚Die Mumie‘, dann ist das ein Universum, mit dem ich nicht so viel zu tun haben möchte. – Anna Wollner, Filmkritikerin
The Dinner
Der israelische Regisseur und Drehbuchautor Oren Moverman hat den Roman „Angerichtet“ von Hermann Koch verfilmt. „The Dinner“ ist bereits die dritte Verfilmung des Buches. Das Thriller-Drama mit hochkarätiger Besetzung erzählt die Geschichte von zwei Brüdern.
Der Kongressabgeordnete Stan (Richard Gere) und Paul (Steve Coogan), ein arbeitsloser Geschichtslehrer mit einer Geisteskrankheit, haben sich auseinandergelebt. Bei einem gemeinsamen Abendessen soll nun eine Aussprache stattfinden. Dauernde Unterbrechungen und Anschuldigungen vereiteln aber diesen Versuch und lassen eine Art Kammerspiel entstehen. Als am Ende des Abends ans Licht kommt, dass Rick und Michael – die Söhne der Brüder – ein grausames Verbrechen begangen haben, eskaliert die Situation. Während die (Ex-)Ehefrauen die Kinder decken wollen, riskiert Stan lieber sein Amt, indem er ehrlich mit der Situation umgeht.
Ursprünglich sollte der Film das Spielfilm-Regiedebüt der Schauspielerin Cate Blanchet werden. Nachdem Moverman das Projekt übernahm, gewann er Richard Gere für die Hauptrolle von Stan. Die beiden haben bereits mehrmals erfolgreich zusammengearbeitet.
Ein Film, dem relativ schnell die Luft ausgegangen ist. – Anna Wollner
Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes
Ähnlich kurios wie der Titel des Films ist auch seine Story. Hauptperson ist Julian Radlmaier. Der 32-jährige Filmemacher spielt sich selbst, wodurch der abstrakte Ablauf in die Realität geholt wird.
Alles beginnt, als Julian eine Kanadierin kennenlernt und ihr eine Rolle in seinem Film anbietet, den es natürlich eigentlich nicht gibt. Weil der junge Mann aber irgendwie zu Geld kommen muss, landen die beiden zum Arbeiten auf einer Apfelplantage namens Oklahoma – Kafka lässt grüßen. Immer dabei: der Kommunismus.
Radlmaier stellt in seiner Komödie unvermittelt und direkt die großen Fragen. Was ist dieser Kommunismus eigentlich? Ist er trotz des Unheils, das er über die Menschheit gebracht hat, brauchbar? Vor allem der Kontrast zum Kapitalismus, den der Künstler in seiner Branche bemerkt, wirft ein neues Licht auf diese Problematik.
Alles, was man eigentlich auf der Filmhochschule lernt, wird hier so ein bisschen über den Haufen geworfen. – Anna Wollner
Julian Radlmaier durfte seinen Abschlussfilm für die Berliner Filmhochschule DFFB auf der Berlinale zeigen. Dort ist der Film sofort zum Insider-Tipp aufgestiegen. Sein Karriereauftakt hätte nicht besser laufen können. Auf einer Apfelplantage aushelfen, muss Julian Radlmaier wohl jedenfalls erstmal nicht.
Anna Wollner weiß, welcher Film sich lohnt und welcher nicht. Darüber hat sie mit detektor.fm-Moderator Christian Eichler gesprochen.
Redaktion: Dorothea Günther