Straight Outta Compton
Der Film „Straight Outta Compton“ erzählt die Erfolgsgeschichte der legänderen Hip-Hop-Combo N.W.A (Niggas with Attitude), zu den Hip-Hop-Größen wie Ice Cube oder Dr. Dre gehörten. Bei diesem Film ist klar, es geht um feinste Hip-Hop-Geschichte – benannt nach dem Debütalbum der Gruppe N.W.A. Der Titel sagt es laut und deutlich, es geht um „Gangsta-Rap“.
Die Rapcrew N.W.A. – bestehend aus Dr. Dre (Corey Hawkins), Ice Cube (Ice Cubes Sohn O’Shea Jackson Jr.), DJ Yella (Neil Brown Jr.), MC Ren (Aldis Hodge) und Eazy-E (Jason Mitchell) – entsteht Mitte der 1980er Jahre auf den Straßen von Compton, Kalifornien, einer der legänderen Urprungsorte des „Gangsta-Rap“. Der Spielfilm erzählt die Geschichte von den Anfängen von N. W. A., dem Abgrund zwischen Schwarz und Weiß, dem rauen Leben in dem von Kriminlität geprägten Vorort der Millionenstadt Los Angeles , aber selbstverständlich auch über Geld, Drogen und natürlich Frauen. Kino-Expertin Anna Wollner findet:
Auf der Leinwand wird ein ganz kleines bisschen Legendbildung betrieben. Ice-Cube und Dr. Dre haben den Film selber mitproduziert. Er ist so ein klassisches Musikfilm Biopic, um den es um den Werdegang der Band geht. Wo der Film unglaublich gut funktioniert ist, wenn es um die Musik geht. Zuhause nach dem Film habe ich mir ersteinmal die alten Alben anhören müssen. – Anna Wollner.
We are your friends
Ein weiterer Musikfilm, der diese Woche in den Kinos anläuft ist der „We Are Your Friends“. Musikstil und Herangehensweise sind grundlegend anders. Musikalisch wird hier auf „EDM“ (Electronic Dance Music) gesetzt, der aufgrund seines kommerzielles Images gern immer wieder ein wenig angefeindet wird.
In „We Are Your Friends“ steht Teenie-Schwarm Zac Efron als der aufstrebenden Nachwuchs-DJ Cole an den Plattentellern. Er träumt davon sich als Electro-DJ einen Namen in der Musikszene Hollywoods machen. Schließlich wird der erfahrene DJ James (Wes Bentley) auf Cole aufmerksam, der sein Talent erkennt und ihn unter seine Fittiche nimmt. Alles scheint wie gewünscht seinen Lauf zu nehmen, wäre da nicht überraschenderweise die Freundin seines Mentors Sophie (Emily Ratajkowski). Beide entdecken eine wachsende Zuneigung zueinander, die Coles Lebenstraum in Gefahr bringt. Anna Wollner meint:
Eine klassische „Coming of Age“ – Geschichte, die Musik auch nur der Motor um eine Geschichte zu erzählen, wie ein junger Mann zu sich selbst findet auf dem Weg nach oben. Der Film gibt sich zwar etwas proletenhaft, sehr hollywoodesk, also sehr sehr glatt, aber hat mir halt Spaß gemacht auch wenn er eine Art Werbespot für das Leben ist, was die meisten von uns nicht haben werden. – Anna Wollner
Hitman Agent 47
Die Kritiken lassen schlimmes erahnen. Der Actionfilm „Hitman Agent 47“ gilt laut den einhelligen Stimmen der US-Kritiker schon jetzt als die mieseste Spieleverfilmung aller Zeiten. Der Film sei schlechter als Adam Sandlers grottiger Pixels, schlechter sogar als viele andere Spiele-Verfilmungen – und davon gibt es ganz gewiss einige grottenschlechte Exemplare.
Die Verfilmung handelt von einem sehr wortkargen und sehr kahlköpfigen namenslosen Auftragskiller (Rupert Friend) – einem sogenannten Hitman. Als Agent 47 wird er deshalb bezeichnet, weil das die letzten zwei Zahlen des Barcodes sind, die ihm auf den Nacken tätowiert wurden. Außerdem ist seine Körperbemalung ein Hinweis darauf, dass er ein genetisch veränderter Topkiller ist, ein Fachmann ohnegleichen in der Tötungsbranche. Soweit so gut – dazu meint Anna Wollner:
Es klingt hart, aber er ist einfach so ein unglaublich schlechter Film, es lohnt nicht Zeit auf die Erzählung der Story zu verschwenden, es ist nur eine Aneinanderreihung von typischen Egoshooter-Momenten. Zwar ist der Film unglaublich hochglanzproduziert, aber dabei unglaublich seelenlos und für mich wieder der Beweis, dass sich Verfilmungen von Computerspielen im Kino überhaupt nicht lohnen – lieber eine Runde Tetris zocken. – Anna Wollner
Was die Kinostarts der Woche wirklich hergeben, welcher Film einen Kinobesuch wirklich wert ist und welcher nicht – darüber hat detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf mit unserer Kino-Expertin Anna Wollner gesprochen.
Redaktion: Carsten Jänicke