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Mildred Hayes (Frances McDormand) steht am Ortsausgang von Ebbing, Missouri. | Foto: © 2017 Twentieth Century Fox
Mildred Hayes (Frances McDormand) steht am Ortsausgang von Ebbing, Missouri. | Foto: © 2017 Twentieth Century Fox

Kino | „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“, „Wunder“ und „Nur Gott kann mich richten“

Über Gangster, Oscar-Gewinner und einen Gendefekt

Frances McDormand kämpft in einem amerikanischen Kleinod gegen rassistische Polizisten. Moritz Bleibtreu und Kida Ramadan bringen den deutschen Gangster-Film zurück auf die Leinwand. Und Julia Roberts drückt mal wieder auf die Tränendrüse. Anna Wollner über die Kinohighlights der Woche.

„Wunder“

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Mehr Schmalz und Kitsch geht kaum. In „Wunder“ spielen Julia Roberts und Owen Wilson Bilderbuch-Eltern eines zehnjährigen Jungen namens August. Augusts Gesicht ist komplett entstellt. Denn der Fünftklässler leidet an einem seltenen Gendefekt. Und so kämpft August um die Anerkennung seiner Klassenkameraden. Dass sich das als schwierig darstellt, wissen auch seine Eltern. Deshalb tun die beiden alles dafür, dass auch ihr Sohn in die Klasse integriert wird.

Wunder ist eine amerikanische Wohlfühlschnulze, bei der man ganz, ganz viele Taschentücher braucht. – Anna Wollner, die Filmkritikerin verrät uns jede Woche die Highlights des Kinoprogramms

„Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“

„Wenn man alle rassistischen Polizisten feuern würde, hätte man noch drei übrig. Und die wären dann wahrscheinlich Schwulen-Hasser.“ Ein Satz aus „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“, der schon das ganze Dilemma des Films beschreibt. Denn der ist geprägt von rassistischen Polizisten, die lieber die afroamerikanische Bevölkerung piesacken als einem Sexualverbrechen nachzugehen.

Dass der Zuschauer trotzdem Sympathien mit den fragwürdigen Polizisten entwickelt, passt ins Bild der schwarzhumorigen Erzählung von Martin McDonagh. Und so fragt die Zeit nicht zu unrecht:  „Wie sympathisch dürfen offensichtliche Rassisten im Kino präsentiert werden?“

Frances McDormand spielt in dieser bitterbösen Provinzposse eine Naturgewalt. Für die sie hoffentlich den Oscar bekommt. – Anna Wollner

„Nur Gott kann mich richten“

Mit „4 Blocks“ wurde Kida Ramadan der breiten deutschen Öffentlichkeit bekannt. Dort spielte Ramadan an der Seite von Frederik Lau den Gangster-Boss Tony Hamadi. In „Nur Gott kann mich richten“ ist Frederik Lau zwar nicht dabei, dafür aber Ramadans Kumpel Moritz Bleibtreu.

Die Freundschaft der beiden hat Regisseur Özgür Yıldırım kurzerhand auf die Leinwand übertragen. Denn dort spielt Bleibtreu den Gangster Ricky. Der wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen und hat genug von der Kriminalität. Doch sein Kumpel Latif (Kida Ramadan) will mit ihm ein letztes großes Ding drehen.

Ricky bekommt die Chance mit einem letzten großen Deal Kohle zu machen. Nur ist es bei Gangstern ja immer so, dass sie sich übers Scheitern definieren. – Anna Wollner

Welchen Film Anna Wollner besonders schätzt, hat sie detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop erzählt.

Anna Wollner - hat da schon so eine Ahnung, wer dieses Jahr einen Oscar gewinnen könnte.

hat da schon so eine Ahnung, wer dieses Jahr einen Oscar gewinnen könnte.
„Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ ist ganz, ganz großes Kino. Dieser Film hat einen unglaublich trockenen Humor ist auf der anderen Seite aber auch sehr menschlich.Anna Wollner
Kinotipps von Anna Wollner 07:32

Redaktion: Philipp Weimar


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