Wonder Woman
Frauenpower im Kino-Universum! Nach Filmen wie „Doctor Strange“, „Iron Man“ oder „Captain America“ kommt diese Woche eine Comicverfilmung mit einer Hauptdarstellerin in die Kinos. Und das ist keine geringere als Wonder Woman. Die allererste weibliche Superheldin überhaupt. Hinter der doch sehr klischeehaften Superheldin versteckt sich die Amazonenprinzessin Diana Prince (Gal Gadot).
Es ist wirklich eine Superheldin, die jedem männlichen Superhelden locker die Show stiehlt. Für mich keine Offenbarung, aber ein feministischer Befreiungsschlag, was das Superhelden-Kino angeht. – Anna Wollner, Filmkritikerin
Als der Pilot Steve Trevor (Chris Pine) auf ihrer mystischen Insel abstürzt und ihr von den Grausamkeiten des Ersten Weltkrieges erzählt, macht sich Wonder Woman auf, um die Welt zu retten. Wie sich das gehört für eine echte Superheldin. Und so kämpft sie sich mit leuchtendem Seil und ziemlich viel Slow Motion durch die Schützengräben Englands.
Mädelstrip
Frauenpower die Zweite! Diesmal aber in Form eines Mutter-Tochter-Gespanns auf einem eher unerwarteten Urlaub in Südamerika. Klingt komisch, ist es auch. Denn die Hauptrolle der Emily Middleton übernimmt US-Comedian Amy Schumer. Ihre vorsichtige Mutter wird von Goldie Hawn gespielt.
Emily hat sich sehr auf einen romantischen Trip nach Südamerika mit ihrem Freund gefreut. Aber der macht überraschend Schluss und Emily sucht Trost bei ihrer Mutter. Damit der Urlaub nicht umsonst war, beschließen Mutter und Tochter zusammen wegzufahren. Eine chaotische Reise beginnt, Kidnapping und Gefängnisaufenthalt inklusive. Die Gags sind laut, derb und gehen manchmal unter die Gürtellinie.
Was das Timing angeht, was die Gags angeht, da läuft einfach sehr, sehr viel ins Leere. Der ist einfach so stereotyp oder auch niveaulos, dass es wirklich weh tut. – Anna Wollner
Loving
Auch um Frauenpower, aber vor allem um Liebe und Romantik geht es in „Loving“. Ein Film nach einer wahren Begebenheit, der im Amerika der 50er- und 60er-Jahre spielt. Gerade in den Südstaaten war die Rassentrennung damals noch allgegenwärtig. In dieser schwierigen Zeit verliebt sich Richard Loving (Joel Edgerton) in die afroamerikanische Mildred Jeter (Ruth Negga).
Das ist wirklich eine bewegende Geschichte in einer bewegenden Zeit mit Werten, von denen wir uns noch heute eine Scheibe abschneiden sollten. – Anna Wollner
Die beiden wollen heiraten und fahren dafür in die Hauptstadt Washington D.C. Denn in ihrem Heimatdorf in Virginia ist ihr Zusammensein illegal und gefährlich. Die beiden ziehen vor Gericht und gehen in die Geschichte ein. Am 12. Juni wird in den USA der „Loving Day“ gefeiert, der Tag, an dem das Gesetz kippte und die Lovings ihren Prozess gewannen. Niemand darf und kann die beiden trennen.
Anna Wollner weiß ganz genau, für welchen Film es sich lohnt, selbst bei schönstem Sommerwetter ins Kino zu gehen. Welche Filme das in dieser Woche sind, hat sie detekor.fm-Moderator Christian Eichler verraten.
Redaktion: Josefine Farkas