Kinosterben auf dem Land
Das Kino blutet aus, besonders auf dem Land. Durch ein Soforthilfepaket will der Bundestag Kinos in kleinen Gemeinden deswegen unterstützen. Bis zu 25.000 Euro sollen Betreiber in Ortschaften mit unter 25 000 Einwohnern beantragen können. Diesen Plan hat kürzlich die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, veröffentlicht. Auch der Ausschuss für Kultur und Medien war daran beteiligt. Dort ist man sich sicher, dass man das Kinosterben aufhalten muss. Denn in ländlichen Regionen sind Kinos häufig auch Begegnungsort, wenn Museen oder feste Theater bereits fehlen.
Kino ist Erlebnis, Kino ist Kultur, ist Kulturort, ist Kulturgut und deswegen ist es erhaltenswert. – Martin Rabanus, Mitglied des Bundestags und SPD-Sprecher für Kultur und Medien
„Ein gutes Zeichen für die Branche“
Der Verband der unabhängigen gewerblichen Kinos „AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater“ begrüßt die Förderung. Und auch der Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF), der tendenziell eher die größeren, Mainstream-orientierten Kinos vertritt, sieht in der Förderung ein gutes Zeichen für die Branche. Jedoch wünscht sich der HDF e. V. eine höhere Summe und weitere Kriterien als nur die Ortsgröße.
Ich glaube, es ist ein ganzer Strauß an Maßnahmen nötig. – Martin Rabanus
Die Kinobetreiber der kleinen Gemeinden dürfen sich freuen. Susanne Vohwinkel, Betreiberin des Weidenhof-Kinos zwischen Dortmund und Siegen, sieht den Vorstoß positiv. Vermutlich wird ihr kleines Kino aber gar nicht von der Förderung profitieren. Denn die Einwohnerzahl von Plettenberg liegt mit 25 444 Bewohnern knapp über der Antragsvoraussetzung.
Wie mit solchen Grenzfällen verfahren wird und weshalb Kinos an Bedeutung verlieren, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Martin Rabanus. Er sitzt für die SPD im Bundestag und ist Mitglied des Ausschuss für Kultur und Medien.
Redaktion: Sören Hinze