Der Theologe Hans Küng ist keiner, der Streit vermeidet. Als Professor für Fundamentaltheologie an der Universität Tübingen entwickelte er ein Reformprogramm, dass auf die Abschaffung des Zölibats, die Gleichberechtigung der Frau und die Annäherung der Kirchen zielte.
Als Küng später die Unfehlbarkeit des Papstes öffentlich in Zweifel stellte, wurde ihm die kirchliche Lehrbefugnis entzogen – es kam zum Bruch des katholischen Professors mit seiner Kirche. Seitdem sucht Küng „auf eigenen Wegen“ nach einem Weltethos, also einer Ethik, die die Welt von Terror und Gewalt befreien soll. Und das recht erfolgreich: er versammelte Intellektuelle, Politiker, Künstler und Wirtschaftsvertreter um sich, veröffentlichte 1990 die Schrift „Projekt Weltethos“ und lenkt seit 1995 die „Stiftung Weltethos“. Sogar vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen stellte Küng seine Ideen und Vorschläge vor.
Im Interview mit detektor.fm erklärt Hans Küng die Arbeit seiner Stiftung und beschreibt, wie sich die Welt im neuen Jahrzehnt sich von religiösen Konflikten und Gewalt befreien könnte.