Fünfhunderteins – Ein DJ auf Autopilot. Schön wär’s, wenn Jan Borgmeier alias DJ Moonshine einfach mal den Autopilot einschalten könnte. Aber er muss durchhalten! 501 Stunden, also 21 Tage. Dann hat er nämlich seinen Traum verwirklicht: den Weltrekord im Dauerauflegen. Während seinem Versuch führt er Tagebuch, das zwei Jahrzehnte später bei einer Wohnungsauflösung gefunden wird.
Der Autor Felix Scharlau ist hauptberuflich Redakteur bei der Musikzeitschrift Intro und hat jetzt seinen ersten Roman veröffentlicht. Die Geschichte des verrückten DJs, der unbedingt ins Guinnes-Buch der Rekorde kommen will, hat er sich nicht einfach ausgedacht. Sie basiert auf einer wahren Geschichte, wenn auch nur die Rahmenhandlung.
Amüsant provinziell
Das Schöne an Scharlaus Roman ist eigentlich das Provinzielle. Der Rekordversuch findet in Neckardingen statt, ein Kaff in der Nähe von Stuttgart. Als Veranstaltungsort hat sich DJ Moonshine das örtliche Jugendzentrum ausgesucht. Auf dieser Dorfparty widerfahren DJ Moonshine herrlich kuriose Albernheiten: Er macht sich in die Hose, kotzt in seine Plattenkiste und es ist schwer an wachhaltende Drogen ranzukommen.
Der einzige Dealer im Dorf ist mit seinen Eltern an die Adria gefahren. Das muss man sich mal vorstellen. In Neckardingen steigt die Party des Jahrzehnts und der Dealer fährt in den Urlaub. Wenn ich sein Ausbilder wäre, würde ich ihm dringend raten umzusatteln. Der Job scheint definitiv nicht das Richtige für ihn zu sein.
Im Rahmen der Leipziger Buchmesse war Felix Scharlau bei uns zu Gast im Studio. Im Interview hat er uns verraten wer dieser ominöse „Original-DJ“ war und was den Roman mit Casting-Shows verbindet. Zudem hat er auch noch eine Stelle aus seinem Roman vorgelesen.
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Ich hab eigentlich nie vorgehabt ein Buch zu schreiben. Ich wollte eine Kurzgeschichte schreiben und hab mich monatelang geärgert, dass die zu lang geworden ist. Bis irgendwer gesagt hat: „naja wenn Du sie noch länger machst, dann hast Du ein Buch“. Da hab ich gar nicht dran gedacht.