„Mich regt die Tatsache auf, dass sich niemand aufregt“ – Dieter Hildebrandt konnte sich ausgezeichnet aufregen: über die Politik, die Wirtschaft und die Gesellschaft. Bekannt wurde er als Gründer der „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“. Mit „Scheibenwischer“ brachte er das politische Kabarett ins Fernsehen. Vor zehn Jahren hat er den „Scheibenwischer“ dann verlassen und kehrte nur für einige Gastauftritte ins deutsche Fernsehen zurück.
Aufhören war keine Option
Seinen Humor und Biss hat er jedoch nie abgelegt. Aufhören kam für ihn nicht in Frage: Seit 2010 ist er mit seinem Programm Ich kann doch auch nichts dafür durch Deutschland getourt. Mit 85 Jahren hat er noch 2012 Störsender.tv mitgegründet – ein Internet-Programm, das komplett über Crowdfunding finanziert worden ist. Am 1. August 2013 wurde die letzte Störsender-Folge mit Dieter Hildebrandt ausgestrahlt.
„Ich muss mal zur Reparatur.“
Im Sommer wurde bei ihm Prostatakrebs festgestellt. Hildebrandt hat danach alle Auftritte abgesagt und sich in Therapie begeben. Er stellte eine Karikatur von sich auf seine Webseite – Hildbrandt vor einer Klinik mit der Sprechblase: „Ich muss mal zur Reparatur.“
In der Nacht zum 20. November ist Dieter Hildebrandt gestorben.
Der Medienjournalist Jörg Wagner hat Hildebrandt im März zum Projekt „Störsender.tv“ interviewt. Für ihn ist Hildbrandt ein „Leuchtturm des Kabaretts“, der ihn auch persönlich stark beeinflusst hat.
Hildebrandt hat lieber die Sender gewechselt, als seine politische Meinung. – Jörg Wagner
Die letzte Folge „Scheibenwischer“ mit Dieter Hildebrandt, 2003