Aneinandergereihte bunte Bilder, Sprechblasen und Superhelden. Comics sind lange Zeit als Kinder- und Triviallitertur verhätschelt worden. Die Graphic Novel unterscheidet sich aber vom klassischen Heftcomic. Sie hat einen höheren thematischen Anspruch und soll erzählerisch komplexer aufgebaut sein. Erhältlich sind diese „gezeichneten Romane“ als Hardcover im Buchladen neben Spiegelbestseller und Sachbuchliteratur.
Kanon für Klassiker in Graphic Novel Format
Immer öfter wird auch klassische, für manchen sehr trockene Literatur als Graphic Novel adaptiert. Der Graphic Canon zum Beispiel vereint sämtliche Weltliteratur in seinen drei Bänden. Der erste Band ist jetzt auf deutsch erschienen und beinhaltet vorerst nur Werke bis zur französischen Revolution. Homer, Dante Alighieri und natürlich auch Shakespeare sind vertreten.
Über das Phänomen Graphic Novel und die Frage, ob der Grapic Canon auch faulen Lesern Klassiker nahebringt, haben wir mit Andreas Platthaus gesprochen. Er ist Redakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Comic-Experte.
So haben wir jetzt hier einen zugegebenerweise sehr subjektiven und auch sehr Amerika-zentrierten Blick auf das, was in den letzten zwei- bis dreitausend Jahren als Literatur sich hervorgetan hat. – Andreas Platthaus