Loving Vincent
„Loving Vincent“ – so heißt der Film zum einen, weil mehr als hundert Künstler mit Herzblut und viel Ausdauer Bild für Bild dieses Animationsfilms von Hand gemalt haben. Und es ist zum anderen die Signatur, die Vincent van Gogh unter die Briefe gesetzt hat, die er an seinen Bruder Theo geschrieben hat. Hunderte Briefe des Malers sind überliefert. So ist es dann auch ein Brief, der den Ausgangspunkt der Geschichte von „Loving Vincent“ bildet.
Ungeklärter Selbstmord
Der junge Armand bekommt von seinem Vater, der mit Vincent befreundet war, einen Brief, den er an Theo überstellen soll – ein Jahr nachdem Vincent gestorben ist. Selbstmord sei es gewesen, so heißt es, aber Armands Vater zweifelt daran. Auf der Suche nach dem Bruder des Verstorbenen gerät Armand in eine klassische Kriminalgeschichte.
Die Bilder, mit denen die Geschichte erzählt wird, sind alle handgemalt. Mehr als 70 Gemälde von van Gogh tauchen auf, ein Kornfeld, die Terasse eines Cafés. Auch die Protagonisten im Film stammen aus Bildern, die van Gogh wirklich gemalt hat.
Vincent hat sein Leben gemalt, die Welt um ihn herum. Deshalb war es für mich der beste Weg, seine Geschichte zu erzählen: durch seine Bilder. – Dorota Kobiela, Regisseurin und Drehbuchautorin
Handgemalt von Künstlern aus der ganzen Welt
Einige der Bilder des Films hat die Regisseurin Dorota Kobiela selbst gemalt. Sie hat in Polen Malerei studiert, bevor sie anfing, Filme zu machen. Für „Loving Vincent“ ist sie von 125 Künstlerinnen und Künstlern unterstützt worden. Über zwei Jahre hinweg haben sie in mehreren Studios in Polen und einem in Athen Frame für Frame gemalt, immer mit dem Pinselstrich nach der Art van Goghs.
An ihrer Seite hatte Kobiela ihren Mann Hugh Welchman, der bereits für den Animationsfilm „Peter und der Wolf“ einen Oscar gewonnen hat. Zur Deutschlandpremiere von „Loving Vincent“ sind die beiden beim DOK-Leipzig zu Gast gewesen. Eva Morlang hat sie für detektor.fm getroffen und den Film gesehen. Ab heute ist er in den deutschen Kinos zu sehen.