Eigentlich sei er gar nicht für das Rampenlicht geschaffen, sagt Max Giermann, einer der erfolgreichsten Parodisten Deutschlands. Er beschreibt sich als introvertiert. Vor jedem Auftritt lege er keinen Schalter, sondern einen riesigen Hebel um. Was ihn antreibt? Die Herausforderung, etwas zu tun, das eigentlich nicht seinem Naturell entspricht, sorge, wenn es gelingt, für großes Suchtpotenzial.
Zeichnen als Kontrastprogramm
Wenn Giermann berühmte Persönlichkeiten parodiert, müssen Stimme, Mimik und Gestik sitzen. Vor seinem Auftritt verbringt er viele Stunden in der Maske. Alles muss perfekt sein. Die Comic-Zeichnungen hingegen wirken eher skizzenhaft – es ist ein Hobby, das frei sei von Druck, so Giermann.
Die humorvollen und teilweise auch kritischen Comics sind auf Giermanns Instagram-Profil zu finden. Im September erscheint sein Buch „Ich bin was, was du nicht siehst“, worin es neben Zeichnungen auch Einblicke in sein Leben gibt. Bereits als Schüler hatte er sich mit dem Comiczeichnen Geld verdient, dennoch entschied er sich nach dem Abitur für die Schauspielschule. Ein neues iPad mit Zeichenprogramm konnte seine Leidenschaft wieder entfachen.
Den Hunger nach Kultur stillen
Die Corona-Krise habe Menschen vor Augen geführt, wie wichtig Kunst und Kultur seien. Giermann hofft, dass die Menschen, sobald es wieder möglich ist, Angebote wie Theater verstärkt in Anspruch nehmen. Es gebe gerade einen großen Hunger nach kulturellen Angeboten, der auch wieder gestillt werden müsse.
In dem Gespräch mit Melanie Stein erzählt Max Giermann außerdem, wie er von einem Clown entdeckt wurde und weshalb er bereits nach zwei Monaten am Theater in Essen kündigte. Es ist die zehnte Folge des Podcasts „Allein zu Haus mit …“ und gleichzeitig das Staffelfinale.