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„Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“, Caspar David Friedrich, 1819/20, Öl auf Leinwand, 33 × 44,5 cm, Galerie Neue Meister im Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Foto: Everett Collection / Shutterstock
Bild: Everett Collection | Shutterstock

Monopol-Podcast | 250 Jahre Caspar David Friedrich

Der Maler der Stimmungen

Mit seinen Naturdarstellungen hat er maßgeblich die Romantik des 19. Jahrhunderts geprägt. Im kommenden Jahr feiert Caspar David Friedrich seinen 250. Geburtstag — und gleich drei Museen ehren ihn mit einer Ausstellung.

Intensive Naturbetrachtungen

„Der Mönch am Meer“ (1808–1810), „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ (1818), „Kreidefelsen auf Rügen“ (1818) oder das Gemälde „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“ (1819/20) — die einsamen Bilderwelten von Caspar David Friedrich sind Teil des kollektiven Gedächtnisses. Sie zeigen eine intensive Auseinandersetzung mit der Natur. Eine, die Friedrich vor allem im Raum Dresden, etwa in der Sächsischen Schweiz, erlebt hat, oder an der Küste, in Greifswald und auf der Insel Rügen.

Geboren ist der Sohn eines Seifensieders 1774 in Greifswald, bevor er für sein Kunststudium an die Königlich Dänische Kunstakademie nach Kopenhagen gegangen ist. Später siedelte er nach Dresden über, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbracht hat. Bekannt ist Caspar David Friedrich als Maler der Stimmungen, erzählt Markus Bertsch im Podcast. Er leitet die Sammlung 19. Jahrhundert an der Hamburger Kunsthalle. Interessant ist: Obwohl sich Friedrich viel in der Natur aufgehalten und Felsformationen, Bäume und Wolken detailreich in seinen Skizzenbüchern dargestellt hat, sind seine Gemälde im Atelier entstanden. 

Er machte sich Farbnotizen. Das findet man auch in den Skizzenbüchern und auf seinen Zeichnungen. Aber es war schon eine bewusste Entscheidung, mit der Farbe erst im Atelier zu beginnen, und das eben in einer räumlichen Distanzierung vom Objekt.

Markus Bertsch, Leiter der Sammlung 19. Jahrhundert der Hamburger Kunsthalle

Markus Bertsch, Leiter der Sammlung 19. Jahrhundert der Hamburger Kunsthalle Foto: Fred Dott

Zum Auftakt des Caspar-David-Friedrich-Festivals im kommenden Jahr zeigt die Kunsthalle Hamburg seit Mitte Dezember die Ausstellung „CASPAR DAVID FRIEDRICH. Kunst für eine neue Zeit“. Zum einen zeigt sie eine Friedrich-Retrospektive, bei der mehr als 60 Gemälde — darunter Leihgaben — sowie Zeichnungen ausgestellt werden. Zum anderen sind Werke von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern zu sehen, die sich auf Friedrich beziehen. Etwa von Kehinde Wiley, der seine Version des „Kreidefelsens auf Rügen“ gemalt hat. 

Eine Welt im Schwinden

Die Welt und die Landschaften in Friedrichs Gemälden sind heute bedrohter denn je. Wie würde sein „Eismeer“ heute aussehen, wo Eisberge von Gletschern abbrechen, und das „ewige Eis“ immer weiter schmilzt? 

Es gibt keinen reinen, unverdorbenen Zugriff auf die Natur.

Sebastian Frenzel, stellv. Chefredakteur des Monopol-Magazins

Sebastian Frenzel, stellv. Chefredakteur des Monopol-MagazinsFoto: Monopol

Das ist eine der zentralen Fragen, mit der sich etwa die italienische Künstlerin Monica Bonvicini in ihrer Skulptur „She Lies“ (2010) beschäftigt hat. Vom Gemälde „Das Eismeer“ inspiriert, hat sie im Bjørvika Fjord vor dem Opernhaus Oslo eine schwimmende Skulptur aus Stahl und Glas geschaffen, die in ihrer Form an Eisberge erinnert.

Große Kunst zeichnet sich genau dadurch aus, dass sie nie an Aktualität verliert und immer wieder befragt werden kann. 

Sebastian Frenzel

Wer ist Caspar David Friedrich gewesen? Und wie hat er mit seinen Werken die Kunstgeschichte damals wie heute geprägt? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Aileen Wrozyna in dieser Folge von „Kunst und Leben“, dem Podcast in Kooperation mit dem Monopol-Magazin, mit Markus Bertsch, dem Leiter der Sammlung 19. Jahrhundert in der Kunsthalle Hamburg. Als solcher hat er die Jubiläumsausstellung „CASPAR DAVID FRIEDRICH. Kunst für eine neue Zeit“ kuratiert. Im zweiten Teil der Folge spricht sie außerdem mit Sebastian Frenzel, dem stellvertretenden Chefredakteur des Monopol-Magazins, über die Bedeutung Friedrichs für die zeitgenössische Kunst. 

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