Strichmännchen und Kommentare
Der rumänische Künstler Dan Perjovschi hat vor dem ehemaligen Hauptbahnhof in Kassel weiße Rechtecke auf den Boden gemalt. Sie dienen ihm als Unterlage für Strichmännchen, kleine piktogramm-artige Bilder und Kommentare. Zum Beispiel sieht man zwei Figuren mit unterschiedlichen Sprechblasen, die eine ist rechteckig, die andere oval. Darunter hat der Künstler geschrieben: „Cultural differences but we can still talk.“ Sein Werk heißt die „Horizontale Zeitung“ und ist eine stetige Reaktion auf die Geschehnisse in der Welt. Eine ähnliche Zeitung hat der Künstler auch in seiner Heimatstadt Sibiu in Rumänien geschrieben.
Unterschiedliche Perspektiven
Für Dan Perjovschi ist die Documenta 15 als Gesamtschau nicht antisemitisch, erzählt Elke Buhr im Podcast. Für ihn gebe es aber auch Positionen von Künstlerinnen und Künstlern, mit denen er nicht übereinstimme, sagt sie, aber genau darum gehe es ja bei dieser Documenta, dass die Menschen anfangen, miteinander über ihre unterschiedlichen Perspektiven zu reden. „Dan Perjovschi meint, wenn man sich gegenseitig immer nur Vorwürfe macht und nicht ordentlich in einen Dialog tritt, dann steht man da, wie Russland und kann sich nur noch mit Panzern ausdrücken“, sagt Elke Buhr, im Podcast.
In der neuen Folge von „Kunst und Leben“, dem Podcast in Kooperation mit dem Monopol-Magazin, spricht detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit Elke Buhr, Chefredakteurin vom Monopol-Magazin über den rumänischen Künstler Dan Perjovschi, wie er den Antisemitismus-Skandal erlebt und was das mit seinem Beitrag auf der Documenta 15 in Kassel macht.
Die Documenta 15 findet noch bis zum 25. September 2022 in Kassel statt.