Im Umbruch gegründet
Ruangrupa haben eine lange gemeinsame Geschichte: Fast zwei Jahrzehnte gibt es das Kollektiv jetzt. Ein sehr einschneidender Moment für die Gruppe und deren Gründung war 1998 der Zusammenbruch des autoritären Regimes in Indonesien unter Hadji Mohamed Suharto. Den haben die Mitglieder unterschiedlich erlebt. Während einige an der Kunsthochschule in Jakarta studiert haben, war Gründungsmitglied Ade Darmawan hingegen im Ausland. Im ständigen Austausch mit seinen Künstlerkolleginnen und -kollegen in der Heimat hat er diese Zeit vor allem dazu genutzt, ein globales Netzwerk aufzubauen, das dem Kollektiv auch heute noch zugute kommt.
Meister der Vernetzung
Eines ihrer jüngsten Projekte ist die 2018 eröffnete Gudskul „Studienkollektiv und Ekosystem für zeitgenössische Kunst“ in Jakarta, die mittlerweile zur Basis für ruangrupa und andere Kollektive geworden ist. Die Gudskul ist ein Begegnungsort mit Seminarräumen, Galerie, Bibliothek, einer Radio-Station und Café. Dort treffen sich beispielsweise Studierende aus der Umgebung oder Organisationen wie das Goethe-Institut mieten sich dort für Veranstaltungen ein. Nach einem ähnlichem Prinzip ist auch das ruruHaus in Kassel gestaltet.
Über die künstlerischen Wurzeln von ruangrupa in Indonesien spricht detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit Christina Schott, sie ist Journalistin und Buchautorin und hat 20 Jahre in Indonesien und Südostasien gelebt und gearbeitet. Mehr über ruangrupa und die Documenta 15 hört ihr auch in der letzten Folge. Sara Steinert hat mit Elke Buhr und Saskia Trebing vom Monopol-Magazin darüber gesprochen, welchen nachhaltigen Effekt ruangrupa mit ihrer Arbeitsweise auf die Documenta haben könnten.