Auf das aktuelle Titelbild hat die Monopol-Redaktion einige empörte Reaktionen bekommen von Frauen, die das Foto von Kate Bellm sexistisch finden. Das nehmen wir zum Anlass, um die schwierigen Fragen zu diskutieren, die Fotos wie dieses aufwerfen. Wer bestimmt, wer weibliche Körper wie zeigen darf?
Stereotype Bilder in der Fotografie
Kritikerinnen werfen der Redaktion vor, das Bild reproduziere einen Blick auf Frauen, eine Norm, die Jahrzehnte lang dominiert und Frauen geschadet hat.
Andererseits setzen auch Feministinnen ganz bewusst nackte Körper ein. In der feministischen Kunst sind da etwa bezeichnende Werke wie Valie Exports „Aktionshose: Genitalpanik“ von 1968.
Wer fotografiert wen?
Im Podcast wird auch die Frage diskutiert: Bekommt das Bild eine andere Bedeutung, wenn eine Frau es gemacht hat? Und was ändert sich in der Branche, wenn mehr Frauen hinter der Kamera stehen?
Die Fotografin Kate Bellm, Ende zwanzig, hat vor allem ihre Freundinnen vor der Kamera. Monopol-Redakteurin Silke Hohmann findet, dass man in ihren Bildern auch den Spaß sieht, den sie bei den Shootings haben.
Auch die Kuratorin Nadine Barth nimmt in den letzten Jahren wahr, dass sich durch mehr Frauen hinter der Kamera die Atmosphäre ändert. Sie schätzt, dass in der Modefotografie aktuell drei viertel der Fotografen Männern sind.
„Wer die Kamera hat, hat die Macht“
Die Fotografin Pola Sieverding fotografiert Männer beim Wrestling und Boxen, dünne Jungs in Bandshirts, Dragqueens und verschiedenste Frauen. Sie lehnt es ab, binär in weiblich und männlich zu unterscheiden. Für sie zählt, einen interessanten Menschen vor der Kamera zu haben. Dennoch ist sie sich bewusst, dass die Fotografie von Frauenkörpern vorbelastet ist.
Welche Entwicklungen sie aktuell in der Fotografie sieht, erzählt sie in der aktuellen Folge des Monopol-Podcasts „Kunst und Leben“ im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert.