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Foto: © Kate Bellm
Bild: © Kate Bellm

Monopol-Podcast | Frauen in der Fotografie

„Es reicht nicht, dass eine Frau das Foto macht“

Was die einen als sexistisch bezeichnen, ist für die anderen Empowerment und sogar feministisch. Fotos, auf denen Frauenkörper im Mittelpunkt stehen, sind stark umstritten. Im Monopol-Podcast diskutieren eine Kuratorin, eine Fotografin und die Monopol-Redaktion darüber.

Auf das aktuelle Titelbild hat die Monopol-Redaktion einige empörte Reaktionen bekommen von Frauen, die das Foto von Kate Bellm sexistisch finden. Das nehmen wir zum Anlass, um die schwierigen Fragen zu diskutieren, die Fotos wie dieses aufwerfen. Wer bestimmt, wer weibliche Körper wie zeigen darf?

Stereotype Bilder in der Fotografie

Kritikerinnen werfen der Redaktion vor, das Bild reproduziere einen Blick auf Frauen, eine Norm, die Jahrzehnte lang dominiert und Frauen geschadet hat.

Andererseits setzen auch Feministinnen ganz bewusst nackte Körper ein. In der feministischen Kunst sind da etwa bezeichnende Werke wie Valie Exports „Aktionshose: Genitalpanik“ von 1968.

Das hat schon immer eine Ambivalenz. Einerseits kann man sagen, sie bieten wieder ihren Körper dem männlichen Blick dar. Andererseits ist es auch wichtig zu zeigen: das ist unser Körper. Können wir den bitte zeigen, ohne dass es gleich in der sexistischen Logik ist?

Elke Buhr, Monopol-Chefredakteurin

Elke Buhr, Monopol-Chefredakteurin

Wer fotografiert wen?

Im Podcast wird auch die Frage diskutiert: Bekommt das Bild eine andere Bedeutung, wenn eine Frau es gemacht hat? Und was ändert sich in der Branche, wenn mehr Frauen hinter der Kamera stehen?

Die Fotografin Kate Bellm, Ende zwanzig, hat vor allem ihre Freundinnen vor der Kamera. Monopol-Redakteurin Silke Hohmann findet, dass man in ihren Bildern auch den Spaß sieht, den sie bei den Shootings haben.

Auch die Kuratorin Nadine Barth nimmt in den letzten Jahren wahr, dass sich durch mehr Frauen hinter der Kamera die Atmosphäre ändert. Sie schätzt, dass in der Modefotografie aktuell drei viertel der Fotografen Männern sind.

„Wer die Kamera hat, hat die Macht“

Die Fotografin Pola Sieverding fotografiert Männer beim Wrestling und Boxen, dünne Jungs in Bandshirts, Dragqueens und verschiedenste Frauen. Sie lehnt es ab, binär in weiblich und männlich zu unterscheiden. Für sie zählt, einen interessanten Menschen vor der Kamera zu haben. Dennoch ist sie sich bewusst, dass die Fotografie von Frauenkörpern vorbelastet ist.

Natürlich ist mir die Verantwortung bewusst. Ich hoffe, dass ich an einem neuen Frauenbild mitarbeite, mir geht es aber auch um ein Körperbild generell. Mich interessiert der Körper als ein Ort der Performanz, als eine Fläche für Diskurs.

Pola Sieverding, Fotografin

Pola Sieverding, Fotografin(Foto: Joseph Wolfgang Ohlert)

Welche Entwicklungen sie aktuell in der Fotografie sieht, erzählt sie in der aktuellen Folge des Monopol-Podcasts „Kunst und Leben“ im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert.

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