Auf Konfrontation
„Nan Goldin ist eine Frau mit Überzeugung, die nicht gefallen will“, erzählt Silke Hohmann im Podcast. Für das Team des Monopol-Magazins ist sie die Nummer eins der Top 100 einflussreichsten Menschen aus der Welt der Kunst. Die US-amerikanische Fotografin und Aktivistin Nan Goldin hat als Künstlerin in den 1970er und 80er Jahren vor allem mit ihrer subjektiven Art zu fotografieren geprägt. Als Aktivistin nahm sie den Kampf gegen den Pharmakonzern Purdue Pharma der Milliardärs-Familie Sackler auf. Der mittlerweile insolvente Konzern hat über Jahrzehnte hinweg ein süchtigmachendes Schmerzmittel verkauft.
Mit Gleichgesinnten hat Nan Goldin erreicht, dass der Name Sackler in der Welt der Kunst geächtet wird.
Aufforderung zum Lernen
Eine Gruppe, die in diesem Jahr ebenfalls Strukturen im Kunstbetrieb verändern wollte, war das indonesische Kollektiv ruangrupa. Als Kuratorinnen und Kuratoren der Documenta fifteen in Kassel haben sie in diesem Jahr aber vor allem mit Skandalen für Schlagzeilen gesorgt.
Für Elke Buhr war die diesjährige Documenta fifteen hingegen sehr lehrreich und eine Möglichkeit, ihre eigene Rolle als Kunstkritikerin zu hinterfragen. Denn oft habe sie gemerkt, dass ihre Kategorien und was sie über die zeitgenössische Kunst weiß, im Kontext der Documenta nicht mehr funktioniert haben. Die Konfrontation mit Kunst aus allen Teilen der Welt war demnach auch eine Aufforderung zum Lernen.
Was waren die Höhen und Tiefen in diesem Kunstjahr 2022? In dieser Folge von „Kunst und Leben“, dem Podcast in Kooperation mit dem Monopol-Magazin, lassen detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert, Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr und ihre Kollegin Silke Hohmann das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren und sprechen über persönliche Highlights.