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Foto: Aydan Metev / Shutterstock.
Bild: Joan Jonas 2020 | Aydan Metev/Shutterstock

Monopol-Podcast | Joan Jonas

„Ein Bad in Bildern“

Sie ist die Grande Dame der Video-Performance: Joan Jonas. Das Haus der Kunst in München widmet ihr nun eine Retrospektive – mit Werken aus aus einem halben Jahrhundert künstlerischen Schaffens, die aktueller nicht sein könnten.

Mensch und Natur

Schmelzende Gletscher und Tänzerinnen und Tänzer, die gegen den Wind kämpfen – Joan Jonas beschäftigt sich schon seit den 1960er Jahren mit der Beziehung des Menschen zur Natur. „Ich glaube, sie hat einfach schon immer eine hohe Sensibilität gehabt für das, was sie umgibt“, sagt Elke Buhr im Monopol-Podcast. Es gehe um ein ganz grundlegendes Interesse an der Natur als einer Bedingung menschlicher Existenz. Der Kurator Andrea Lissoni habe diesen Strang in Jonas‘ Arbeiten sehr geschickt herausgearbeitet, findet Elke Buhr. Die Retrospektive mache anschaulich, wie aktuell Joan Jonas als Künstlerin bis heute ist.

Der anthropologische Blick

Ein zweites großes Thema in Jonas‘ Werk ist ihre Auseinandersetzung mit verschiedenen Kulturen und der Frage, wie sie entstehen. Recherchereisen führten sie unter anderem nach Japan, Vietnam und Singapur. Auch mit der eigenen US-amerikanischen Geschichte setzte sie sich auseinander, wie beispielsweise in den 1960er Jahren mit der Kultur der Hopi. Joan Jonas steht dabei für einen anthropologischen Blick, der sich der eigenen Verantwortung im Umgang mit anderen Kulturen bewusst ist. Als forschende Künstlerin hat sie sich mit den Schriften des Hamburger Kunsthistorikers Aby Warburg beschäftigt, immer wieder auch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammengearbeitet. So auch in ihrem jüngsten Werk, Rivers to the Abyssal Plain (2021), in dem sie sich mit dem Ökosystem des Ozeans beschäftigt.

Mit den Ergebnissen dieser akribischen Recherche geht Joan Jonas als Künstlerin sehr poetisch um. Jonas arbeitet mit assoziativen Bildern, die sich häufig überlappen. Das macht die Ausstellung im Haus der Kunst zu einem visuellen Erlebnis.

Das ist wie ein Bad in Bildern.

Elke Buhr, Chefredakteurin des Monopol-Magazins

Elke Buhr, Chefredakteurin des Monopol-MagazinsFoto: Monopol-Magazin

Joan Jonas selbst sagt: Kunst sei für sie eine Art, Probleme zu lösen. Welche Lösungen sie für die großen Themen dieser Zeit bereit hält, darum geht es in dieser Folge von „Kunst und Leben“, dem Podcast in Kooperation mit dem Monopol-Magazin. Dafür spricht detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit Elke Buhr, Chefredakteurin des Monopol-Magazins. Sie hat Joan Jonas in München getroffen und mit ihr über die Arbeit mit Masken, ihr aktuelles Werk und die Begegnung mit anderen Kulturen gesprochen.

Die Retrospektive zu Joan Jonas‘ Werk im Haus der Kunst in München könnt ihr noch bis zum 26. Februar 2023 besichtigen.

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