„Wenn ich sage, jeder Mensch ist ein Künstler, dann spreche ich den Menschen an und definiere ihn als einen Kreativen“, das sagt Joseph Beuys 1970 in einer Fernsehdebatte. Was aus diesem Menschenbild und Kunstbegriff geworden ist, fragen wir in dieser Folge des Monopol-Podcasts.
Faszination in Filz und Fett
Joseph Beuys’ Werke mit Fett und Filz sind inzwischen Klassiker des 20. Jahrhunderts, aber immer noch sorgen sie bei vielen Menschen für Verwirrung oder Spott. Wie groß muss die Befremdung dann erst beim Kunstpublikum in den 1960er-Jahren gewesen sein?
Der Darmstädter Industrielle Karl Ströher war entgegen vieler seiner Zeitgenossen fasziniert von Beuys und kaufte die komplette erste Überblicksausstellung seiner Werke. Bedingung war, dass die Werke öffentlich zugänglich sein müssen.
Diese Aufgabe kommt seit 1970 dem Landesmuseum Darmstadt zu, wo der Block Beuys installiert ist.
Zum 50-jährigen Jubiläum des Block Beuys in Darmstadt gibt es eine neue begleitende Ausstellung dazu. Wie Darmstadt mit der großen Verantwortung umgeht und wie Beuys selbst dazu stand, dass Kunst ein Geldwert beigemessen wird, erzählt Monopol-Redakteurin Silke Hohmann im Podcast.
Beuys’ Freude an der Selbstdarstellung
Joseph Beuys’ Kunst hat stark von ihm als Person gelebt – er war sehr präsent in seinen Ausstellungen, mitteilungsbedürftig in den Medien, viele Aktionen lassen sich ohne ihn gar nicht darstellen. Das ist eine Herausforderung für Catherine Nichols, die im nächsten Jahr die Jubiläumsaktionen in NRW kuratiert.
Wie sie Beuys im Jubiläumsjahr ins lebendige Bewusstsein rufen will und was sie für unsere heutige Gesellschaft aus seiner Kunst ableitet, erzählt Nichols im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert.