Gefeierte Stars
Diese beiden haben es in kurzer Zeit ganz nach oben auf dem globalen Kunstmarkt geschafft: Amoako Boafo und Ibrahim Mahama. Bei der Versteigerung von Amoako Boafos Bildern überschlagen sich die Bieterinnen und Bieter. Auf der Art Basel in Miami ist er 2019 der gefeierte Star. Und der Konzeptkünstler Ibrahim Mahama macht mit seinen Jute-Installationen 2017 auf der Documenta 14 auf sich aufmerksam. Außerdem ist er als jüngster Vertreter 2019 bei der 58. Biennale in Venedig im Pavillon von Ghana dabei.
Beide wollen ihren Erfolg nutzen, um in ihrem Heimatland Ghana die Kunstszene zu stärken. Boafo hat in diesem Jahr den Grundstein für eine Kunstschule in Accra gelegt und Mahama gründete 2019 das Savannah Center for Contemporary Art in Tamale. Es ist Projektraum, Ausstellungsraum, Forschungslabor und hat ein Residenz-Programm für Künstlerinnen und Künstler.
Veränderungen in der Breite
Die Kunsthistorikerin Julia Grosse sagt, dass viele Künstlerinnen und Künstler aus der afrikanischen Diaspora in ihre Heimatländer zurückkehren, sei kein neues Phänomen. Was sich jedoch verändert habe, seien die Strukturen. So ist das Prinzip der Künstler-Residenz zwar auch schon seit Jahrzehnten etabliert in den afrikanischen Städten, allerdings nicht in dieser Breite. Außerdem hat auch die Digitalisierung einen großen Einfluss auf die Vernetzung der dortigen Kunstszene.
Zwischen Erfolg im Westen und Stärkung der Kunstszene in der Heimat – darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr und Monopol-Redakteurin Silke Hohmann. Dabei kommen die Künstler Amoako Boafo und Ibrahim Mahama zu Wort, die über ihre Ideen und Erfahrungen sprechen. Und Julia Grosse, Kunsthistorikerin und Chefredakteurin vom Online-Kunstmagazin Contemporary And, erklärt, warum Künstlerinnen und Künstler aus den afrikanischen Ländern und der afrikanischen Diaspora gerade so viel Zuspruch erfahren und was das für die Kunstszene bedeutet.