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Illa del Rei. Foto: AlevtinaGorskaya / Shutterstock
Bild: Illa del Rei, Menorca, Spanien. | AlevtinaGorskaya / Shutterstock

Monopol-Podcast | Kunst im Resort

Kunst, wo andere Urlaub machen

Blauer Himmel, Sandstrände, das Meer und dazu eine inspirierende Ausstellung? In den vergangenen Jahren hat sich daraus ein Trend entwickelt: Immer mehr Galerien eröffnen Außenstellen in beliebten Urlaubsorten — und das häufig auf dem Land.

Kunst im Resort

Kunst auf einer Yacht, auf einer idyllischen Insel im Mittelmeer oder in einem ehemaligen Schlachthaus auf einer griechischen Insel? Da, wo andere Menschen Urlaub machen, eröffnen immer mehr Kunsthändlerinnen und  -händler, Mäzenen und Galeristinnen exklusive Kunsträume. Die Kunstkritikerin Isabelle Graw spricht in diesem Zusammenhang auch von „Kunst im Resort“. Während die einen in diesem Trend einen Versuch sehen, den Zugang zu elitären Kunstkreisen neu zu definieren, indem eben gerade ländliche Regionen gestärkt und neu bespielt werden, sehen andere darin eher eine Gefahr für die Kunst. Es sind Orte wie die griechische Insel Hydra, wo der zyprische Kunstsammler Dakis Joannou ein altes Schlachthaus zu einem Kunstraum hat umbauen lassen, oder die Illa del Rei in der Hafeneinfahrt von Menorca, auf der sich ein alter Krankenhauskomplex aus dem 18. Jahrhundert befindet. Den hat das Kunsthändler-Paar Hauser und Wirth zu einer Galerie mit Übernachtungsmöglichkeit ausgebaut. Eine Folge dieser Entwicklung ist, dass die Immobilienpreise im Umkreis der neuen Galerien steigen. 

Was ich halt daran wirklich strange finde, ist diese Verbindung von Immobilienspekulation und Kunst an einem wunderschönen Ort.

Elke Buhr, Chefredakteurin des Monopol-Magazins

Elke Buhr, Chefredakteurin des Monopol-MagazinsFoto: detektor.fm

Zu Besuch auf Hydra

Sie wirkt wie ein Kontrastprogramm zur Illa del Rei, die eher verschlafen scheint – die griechische Insel Hydra. Hier pilgern alljährlich nach der Art Basel geladene Gäste hin, um in einem ganz exklusiven Umfeld Kunst zu schauen. Der Weg nach Hydra gleicht einer Zeitreise. Auf der kleinen Insel vor Athen gibt es nichts. „Genau das ist der Reiz daran“, erzählt Silke Hohmann im Podcast, „es gibt keine Strände, es gibt keine Autos, es gibt keine Straßen. Man darf nichts Neues bauen, man darf nichts Altes abreißen, alles ist ungefähr so wie vor 100 Jahren.“ Gerade haben die beiden Kuratoren Daniel Birnbaum und Massimiliano Gioni die Ausstellung „Dream Machines“ im Slaughterhouse eröffnet.

Die treffen sich da, wo die Einfachheit schon zu einem Luxusgut geworden ist.

Silke Hohmann, Redakteurin beim Monopol-Magazin

Silke Hohmann, Redakteurin beim Monopol-Magazin Foto: Wolfgang Stahr

Für Silke Hohmann hat es etwas von beiden – auf der einen Seite treffen sich auf Hydra zu diesen Eröffnungen die reichen Sammlerinnen und Sammler, die Insel ist aber auch für alle anderen Menschen offen, sie ist ein beliebtes Urlaubsziel und vom Festland mit einer Fähre zu erreichen.

Kunst gucken, wo andere Urlaub machen! Was sich hinter dem Trend „Kunst im Resort“ verbirgt und wie problematisch er ist, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Aileen Wrozyna in dieser Folge von „Kunst und Leben“, dem Podcast in Kooperation mit dem Monopol-Magazin, mit der Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr und ihrer Kollegin Silke Hohmann.

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