Auch wenn die unbequeme Wahrheit eigentlich schon lange bekannt ist, scheint erst jetzt durch Bewegungen wie Fridays For Future der Klimawandel im breiten Bewusstsein angekommen. Und so muss sich auch die Kunstwelt die Frage stellen: Wie klimafreundlich sind wir eigentlich? Im aktuellen Heft unternimmt Monopol diese Prüfung und auch im Podcast sprechen wir darüber.
Kunst fürs Klima
Kunst, die Umwelt und Nachhaltigkeit thematisiert, gibt es schon lange. Ein prominentes Beispiel sind Joseph Beuys 7 000 Eichen aus den 1980ern. Auch heute finden sich Kunstwerke mit Bäumen, nun aber verknüpft mit neuester Technologie.
So hat zum Beispiel der Künstler Andreas Greiner Fotoaufnahmen aus dem Hambacher Forst einer Künstlichen Intelligenz gefüttert und damit inszeniert, wie ein Urwald entsteht. Erst danach wurde ihm bewusst, dass die Rechnerleistung für diese Aktion so viel CO2 verbraucht, wie ein Deutscher im Durchschnitt in einem Jahr. Er will künftig eine Initiative gründen, die Museen und andere Institutionen dabei berät, wie sie ihre Emissionen kompensieren können: Er will Bäume pflanzen.
Die Künstlerin Antje Majewski zieht sich aus einem kritischen Bereich der Kunstwelt weitestgehend heraus: Messen und Kunstschauen, für die Künstler und Künstlerinnen mit ihren Kunstwerken um die Welt fliegen. Sie selbst fliegt zwar noch, aber wenn, dann für längere Projekte:
Wenn ich dieses Gefühl erzeugen will, dass wir global zusammen denken müssen, diese Dringlichkeit, dann muss ich eben auch die Menschen sehen und mit denen wirklich Zeit verbringen. Aber was ich wirklich wichtig finde, ist, dass man nicht irgendwo hinfährt und dann da nur vier Tage ist. Dann kann man wirklich auch skypen. – Antje Majewski, Künstlerin
Außerdem lenkt sie ihren Fokus immer mehr auf lokale Projekte. Denn den Klimawandel verstehen und ernst nehmen fängt für sie vor der Haustür an. So beschäftigt sich zum Beispiel eines ihrer Kunstprojekte mit der schwindenden Artenvielfalt von Äpfeln.
Klimatisierung in Museen
Neben Flügen ist der Betrieb von Museen ein riesiger Klima-Faktor: Zum Schutz der Kunstwerke werden Ausstellungshallen und Depots empfindlich genau klimatisiert und beleuchtet. Hier könnte man schon einsparen, in dem man mit den Richtwerten etwas flexibler umgeht, und trotzdem längst noch kein Bild gefährdet.
Was die Monopol-Redaktion selbst ändern will, erzählt die Chefredakteurin Elke Buhr im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert.
Redaktion: Eva Morlang