Künstlerin des „freudschen Jahrhunderts“
Große Spinnen aus Metall, Gitterkäfige, in denen Kleidungsstücke, Möbel und andere Gegenstände drapiert sind – die Werke der französisch-amerikanischen Künstlerin Louise Bourgeois wirken oft beklemmend, etwas bedrohlich und sehr körperlich. Oft hat sie in ihren Werken Traumata verarbeitete, die Psychoanalyse spielte für sie eine wichtige Rolle. Neben Zeichnungen, Drucken und Skulpturen hat Louise Bourgeios aber auch viel geschrieben. In ihrem Archiv finden sich Tagebücher, Briefe und psychoanalytische Texte.
Sprache als Werkzeug
Mit dem schriftlichen Werk von Louise Bourgeois setzt sich seit dem 19.02.2022 die Ausstellung „Louise Bourgeois x Jenny Holzer – The Violence of Handwriting Across a Page“ im Kunstmuseum Basel auseinander. Kuratiert hat sie die Künstlerin Jenny Holzer. Es ist eine Hommage der jüngeren an die ältere Kollegin und gleichzeitig ein Blick auf ein umfassendes Werk durch die Augen einer anderen zeitgenössischen Künstlerin. Beide gehen mit Sprache und Schrift sehr unterschiedlich um. Während sie für Louise Bourgeois ein Werkzeug für die innerer Aufarbeitung ist, ist sie für Jenny Holzer oft ein politischer Ausdruck.
In der neuen Folge von „Kunst und Leben“ spricht detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit Elke Buhr, Chefredakteurin vom Monopol-Magazin, und mit ihrem Kollegen Sebastian Frenzel, stellvertretender Chefredakteur, darüber, welche Rollen Schrift und Sprache in den Werken der beiden Künstlerinnen Louise Bourgeois und Jenny Holzer spielen. Die Ausstellung „Louise Bourgeois x Jenny Holzer – The Violence of Handwriting Across a Page“ ist noch bis zum 15. Mai 2022 im Kunstmuseum Basel zu sehen.