Gleichberechtigung in der Kunst?
Heute leiten Frauen große Kulturevents, oder gründen und leiten renommierte Galerien. Und auch die Kunst von Frauen ist in den vergangenen Jahren um ein Vielfaches sichtbarer geworden. Ist das schon die erhoffte Gleichberechtigung? „Das ist kompliziert“, sagt Elke Buhr vom Monopol-Magazin. Ja, es gibt mehr Frauen in Schlüsselpositionen und die Museen zeigen vor allem Kunst von Frauen. Schaut man aber auf den Kunstmarkt, sieht die Situation anders aus, denn die teuersten Werke sind nach wie vor von Männern. Für sie ist dieses Spannungsfeld eine Art Kompensation, für eben die Bereiche in der Gesellschaft, in denen die Gleichberechtigung noch nicht so weit vorangeschritten ist.
Männlichkeit in der Kunst
Dass es dieses Ungleichgewicht nach wie vor gibt, das haben mittlerweile insbesondere auch viele männliche Künstler verstanden und arbeiten daran. Stichwort: sich seiner Privilegien bewusst sein. Der Performancekünstler John Bock etwa erzählt, dass er sich Vieles für seine eigene Kunst auch von anderen Künstlerinnen und Künstlern abgeschaut hat und so hat er dann zum Beispiel weibliche Akte gemalt, weil er sich von Gustav Klimt und Egon Schiele hat inspirieren lassen. Darstellunsgweisen, die er heute überdenkt und reflektiert. Für den Maler Oska Gutheil hingegen spielt Geschlecht und Männlichkeit noch mal eine andere Rolle. Er hat seine Transition von einer als Frau gelesenen Person zum Mann in seinen Bildern festgehalten.
Stark und ohne Gefühle: Dieses stereotype Männlichkeitsbild verändert sich auch in der Kunst. Welche neuen Facetten dadurch hervortreten und wie sich das auf die Kunst auswirkt, darüber sprechen in dieser Folge von „Kunst und Leben“, dem Podcast in Kooperation mit dem Monopol-Magazin detektor.fm-Moderatorin Aileen Wrozyna und Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr. Sie hat für das Juli-Heft etwa mit den beiden Künstlern John Bock und Oska Gutheil über ihre individuelle Sicht auf Männlichkeit gesprochen. Diese Folge ist die erste zum Titelthema „Männlichkeit“ von Monopol.