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Bild: Casa Azul in Mexico City | Foto: BondRocketImages

Monopol-Podcast | Mexico City

Kunstszene in Mexico City

Dynamisch, offen und unglaublich vielfältig, so beschreibt die Kuratorin Polina Stroganova die Kunstszene von Mexico City. Sie lebt und arbeitet dort schon mehrere Jahre. Und wie hat Elke Buhr vom Monopol-Magazin diese Kunststadt erlebt?

Mexiko als postkolonialer Staat

An zwei Namen kommt man nicht vorbei, wenn man Mexico City als Kunststadt besucht: Frida Kahlo und Diego Rivera. Das Paar lebte und wirkte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Stadt, die sie mit ihrer marxistischen Kunst stark geprägt haben. Und das sieht man auch, denn im Stadtbild finden sich beispielsweise immer noch die großen Wandbilder von Diego Rivera.

Die haben gemeinsam versucht, auch über diese Malerei eine eigene Identität für Mexiko als postkolonialen Staat zu finden.

Elke Buhr, Chefredakteurin des Monopol-Magazins

Elke Buhr, Chefredakteurin des Monopol-MagazinsFoto: detektor.fm

Ein weiteres Beispiel dafür ist das Museo Diego Rivera Anahuacalli, mit dessen Bau Diego Rivera 1942 beginnen ließ. Erst sieben Jahre nach seinem Tod wurde das Museum 1964 eröffnet.

Das ist so ein surrealistischer Bau aus schwarzem Lava, das sieht aus, als wenn man in einem Indianer Jones-Film gelandet ist. Das ist eine Mischung aus Modernismus — also Art Deco — und dann sieht es aus wie ein Tempel.

Elke Buhr

Es ist ein Tempel für indigene Skulpturen und Objekte, der auf Elke Buhr eher wie ein Gesamtkunstwerk wirkt denn wie ein Museum mit didaktischem Anspruch. Denn über die ausgestellten Objekte erfahren die Besucherinnen und Besucher nichts. Das sieht sie auch nicht ganz unkritisch, denn Diego Rivera gehörte keiner indigenen Gruppe an. „Ich glaube, für ihn selber war das schon auch eine Verbeugung vor diesen Objekten und ihrer Spiritualität, vor der Magie, die die ausstrahlen“, erzählt Elke Buhr im Podcast.

Kunstszene im Aufbruch

Die lebendige Kunstszene heute lässt sich gut an einem der Trendviertel der Stadt ablesen: Roma Norte. Das Viertel erinnert sie ein wenig an Berlin in den 1990er-Jahren, erzählt Elke Buhr. Die Vergangenheit als Industriegebiet sei noch zu spüren. Dort, wo früher in den Hinterhöfen kleine Manufakturen angesiedelt waren, haben sich heute Galerien und Restaurants eingemietet. Insgesamt herrsche in der Kunstszene Mexico Citys gerade Aufbruchstimmung, so Elke Buhr. Diesen Eindruck teilt auch die Kuratorin Polina Stroganova.

Es ist unglaublich dynamisch, unglaublich vielfältig, eine sehr offene Kunstszene, die sehr viel Unterschiedliches zu bieten hat und in der auch noch vieles möglich ist.

Polina Stroganova, Kuratorin

Im Gegensatz zu London, Paris oder Berlin seien hier noch nicht alle Nischen besetzt und der Raum sei da, um Dinge erst einmal ausprobieren zu können, erzählt sie. Das haben nicht nur zahlreiche etablierte einheimische Galerien getestet und präsentiert, etwa House of Gaga, OMR, Kurimanzutto und Proyectos Monclova. In den vergangenen drei Jahren haben auch viele ausländische Galerien in Mexico City eine Filiale eröffnet. So zum Beispiel die Berliner Galerie Nordenhake, Morán Morán aus Los Angeles und die Galerie Mariane Ibrahim aus Paris.

Von Klapperschlangen, die aus Blumentöpfen hängen, und warum ihr in Mexico City unbedingt Fahrrad fahren solltet, hört ihr in dieser Folge von „Kunst und Leben“, dem Podcast in Kooperation mit dem Monopol-Magazin. Über ihre Reiseeindrücke spricht Elke Buhr, Monopol-Chefredakteurin, mit detektor.fm-Moderatorin Aileen Wrozyna. Außerdem ist die Kuratorin, Beraterin und Autorin Polina Stroganova zu Gast im Podcast und gibt Einblick in die Kunstszene von Mexico City.  

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