Mode lebt von Inszenierung
Mode kapert den Louvre oder die Pariser Pont Neuf als Laufsteg. Luxusmarken finden immer ausgefallenere Orte, um die eigene Kollektion zu präsentieren. Musik, Blumen, Styling, Security auf dem Dach — bei den Schauen der Fashion Weeks wird nicht gespart. Und natürlich ist besonders wichtig, welcher Star in der ersten Reihe sitzt.
Um die 15 Millionen Euro kann das kosten, wenn die halbe Innenstadt für eine Modenschau abgesperrt wird. Geht es dabei überhaupt noch um die Mode? Das kommt darauf an. Die Balance muss stimmen, findet die Modejournalistin Leonie Wessel. Die Inszenierung ist auch deswegen wichtig, weil damit ganz bestimmte Emotionen verknüpft sind. Um die Kollektion wird ein Gesamtkonzept präsentiert, das den Kontext sichtbar machen soll.
15 Millionen für ein Bild
„Es geht natürlich vor allem darum, Bilder zu kreieren, die viral gehen“, sagt der Fotograf Christian Werner. Es sollen Bilder um die Welt gehen von Kollektionen, die wiederum von Zitaten leben und Referenzen schaffen, um einen gewissen Wiedererkennunsgwert zu haben und letztentlich dann einen Trend zu setzen.
Ob auf oder hinter der Bühne — Mode lebt von Inszenierung. Welche Formen sie annehmen kann und was das mit Kunst zu tun hat, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Aileen Wrozyna in dieser Folge von „Kunst und Leben“, dem Podcast in Kooperation mit dem Monopol-Magazin, mit Leonie Wessel, die für das Monopol-Magazin über Mode schreibt. Außerdem zeigen die Bilder des Fotografen Christian Werner, wie es hinter den Kulissen der großen Fashion Weeks aussieht. Sebastian Frenzel, der stellvertrende Chefredakteur des Monopol-Magazins, hat ihn zu seinen Eindrücken befragt und ordnet seine Fotos im Podcast ein.