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Bild: „Familienaufstellung“, Christian Werner, 2003.
Bild: „Familienaufstellung“, Paris, 2023. | Christian Werner

Monopol-Podcast | Mode als Performance

15 Millionen für ein Bild

Der Grad zwischen Mode und Kunst ist schmal — leben doch beide von Kreativität, Zeichen, Zitaten und vor allem von der Inszenierung. Welche Formen lassen sich hierfür auf und hinter den Bühnen der Luxusmarken finden?

Mode lebt von Inszenierung

Mode kapert den Louvre oder die Pariser Pont Neuf als Laufsteg. Luxusmarken finden immer ausgefallenere Orte, um die eigene Kollektion zu präsentieren. Musik, Blumen, Styling, Security auf dem Dach — bei den Schauen der Fashion Weeks wird nicht gespart. Und natürlich ist besonders wichtig, welcher Star in der ersten Reihe sitzt.

Es wird das kulturhistorische Erbe einer Stadt ausverkauft und bereitgestellt für eine Modenschau, die am Ende vielleicht fünf oder zehn Minuten dauert.

Sebastian Frenzel, stellv. Chefredakteur des Monopol-Magazins

Sebastian Frenzel, stellv. Chefredakteur des Monopol-MagazinsFoto: Monopol

Um die 15 Millionen Euro kann das kosten, wenn die halbe Innenstadt für eine Modenschau abgesperrt wird. Geht es dabei überhaupt noch um die Mode? Das kommt darauf an. Die Balance muss stimmen, findet die Modejournalistin Leonie Wessel. Die Inszenierung ist auch deswegen wichtig, weil damit ganz bestimmte Emotionen verknüpft sind. Um die Kollektion wird ein Gesamtkonzept präsentiert, das den Kontext sichtbar machen soll.

Sobald ich das Gefühl habe, dass das Drumherum einen viel zu großen Stellenwert bekommen hat, dann frage ich mich: Ist vielleicht die Mode nicht gut genug gewesen oder sehe ich da gerade eine Kollektion, die vielleicht keine besonders große Aussagekraft hat?

Leonie Wessel, Monopol-Autorin

Leonie Wessel, Monopol-AutorinFoto: Leonie Wessel

15 Millionen für ein Bild

„Es geht natürlich vor allem darum, Bilder zu kreieren, die viral gehen“, sagt der Fotograf Christian Werner. Es sollen Bilder um die Welt gehen von Kollektionen, die wiederum von Zitaten leben und Referenzen schaffen, um einen gewissen Wiedererkennunsgwert zu haben und letztentlich dann einen Trend zu setzen.

Die High-Fashionindustrie ist so ein bisschen der Hauptsendemast der coolen Zeichen geworden. Was früher von Bands oder von der Musikindustrie, vom Film, vom Kino ausging, scheint heutzutage alles in diesem Modebereich stattzufinden.

Christian Werner, Fotograf

Christian Werner, Fotograf Foto: Max Eicke

Ob auf oder hinter der Bühne — Mode lebt von Inszenierung. Welche Formen sie annehmen kann und was das mit Kunst zu tun hat, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Aileen Wrozyna in dieser Folge von „Kunst und Leben“, dem Podcast in Kooperation mit dem Monopol-Magazin, mit Leonie Wessel, die für das Monopol-Magazin über Mode schreibt. Außerdem zeigen die Bilder des Fotografen Christian Werner, wie es hinter den Kulissen der großen Fashion Weeks aussieht. Sebastian Frenzel, der stellvertrende Chefredakteur des Monopol-Magazins, hat ihn zu seinen Eindrücken befragt und ordnet seine Fotos im Podcast ein.

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