Wenn es um Diversität geht, sagt man oft bildlich: Wer sitzt mit am Tisch? Wer räumt wem einen Platz ein? In der Kunst hat ein Mann wie kaum ein anderer dafür gesorgt, dass mehr und andere Menschen mit am Tisch sitzen: der Kurator Okwui Enwezor.
Kunstschauen als Plattform für Diskurse
Er hat die großen Kunstschauen der Welt als Plattform genutzt, um gesellschaftliche Diskurse zu führen – um dabei vor allem mehr Perspektiven aus Afrika und der afrikanischen Diaspora einzubeziehen. Aufgewachsen in Nigeria, ging er für ein Studium nach New York, wo er zunächst eher in der Literaturszene aktiv war.
Seinen Durchbruch als Kurator hatte er mit der Leitung der documenta in Kassel im Jahr 2002. Lange Jahre war er Leiter des Hauses der Kunst in München. 2015 war er Kurator der Biennale von Venedig.
Enwezors letzte große Ausstellung
In New York eröffnet nun eine Ausstellung, an der er bis kurz vor seinem Tod im Jahr 2019 noch selbst gearbeitet hat: eine Ausstellung über Gewalterfahrungen von Schwarzen in den USA. Über diese Ausstellung spricht im Podcast Monopol-Redakteur Sebastian Frenzel. Er hat das kuratorische Team interviewt, das die Ausstellung nun zu Ende gebracht hat. Unter ihnen ist auch Naomi Beckwith, Kuratorin aus Chicago.
Außerdem erzählt im Podcast Markus Müller, Leiter des bureau mueller für Kommunikation und Consulting, über seine langjährige Zusammenarbeit mit Enwezor und was er von ihm gelernt hat.
Und auch über seine Arbeit an einem Archiv mit Enwezors Nachlass berichtet Markus Müller im Podcast.
Aktualisierung (Stand 12.01.21): Die Eröffnung der Ausstellung „Grief and Grievance“ wurde auf den 17. Februar verschoben.